Donnerstag, 25. April 2024

Archiv

Ukraine
Rückschlag für Friedensprozess

Der russische Präsident Putin schlägt vor, die Waffenruhe in der Ost-Ukraine zu verlängern. Auch Teile der Separatisten wollen sie einhalten. Inmitten der Friedensbemühungen haben die Aufständischen nun aber einen Militärhubschrauber abgeschossen. Neun Soldaten wurden getötet.

24.06.2014
    Nach Angaben eines Sprechers des ukrainischen Militärs wurde der Hubschrauber in der Nähe von Slawjansk im Osten des Landes abgeschossen. Er wurde zum Transport militärischer Güter genutzt und nach ersten Erkenntnissen von einer Boden-Luft-Rakete getroffen. Die Separatisten in Slawjansk hatten sich der Waffenruhe nicht angeschlossen. Die Stadt ist seit April unter Kontrolle der Separatisten, die dort bereits am 30. Mai einen Militärhubschrauber abgeschossen hatten.
    Die pro-russischen Kämpfer in der Ost-Ukraine hatten erst am Montagabend einem Waffenstillstand bis Freitag zugestimmt, um die Zeit für Friedensgespräche zu nutzen. Parallel dazu hatte der ukrainische Präsident Petro Poroschenko am vergangenen Freitag als Teil seines Friedensplans eine Waffenruhe der Armee ausgerufen.
    Putin für Verlängerung der Waffenruhe
    Der russische Präsident Wladimir Putin verurteilte während eines Besuchs in Wien den Abschuss und sprach sich heute für eine Verlängerung der Feuerpause aus. Die Frist von sieben Tagen sei zu kurz, um das Blutvergießen zu beenden, sagte Putin. "Es reicht nicht aus, eine Waffenruhe zu vereinbaren, es müssen auch konkrete Verhandlungen geführt werden."
    Putin hatte bereits zuvor Zeichen der Entspannung gesetzt, indem er das Parlament aufforderte, die Zustimmung zu einem möglichen Militäreinsatz aufzuheben und erneut zu einer politischen Lösung aufrief. Poroschenko nannte Putins Entscheidung einen "ersten praktischen Schritt" in Richtung Frieden.
    (tj/bor)