George W. Bush als Maler

Happy End für einen, der nie ernst genommen wurde

07:45 Minuten
 Ex-US-Staatspräsident George W. Bush präsentiert sein Buch "Portraits of Courage".
Ex-US-Staatspräsident George W. Bush präsentiert sein Buch "Portraits of Courage". © imago/UPI Photo
Moderation: Stephan Karkowsky · 09.05.2017
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"Portraits of Courage" heißt ein Band mit Gemälden des früheren US-Präsidenten George W. Bush. Sie zeigen Kriegsveteranen und sind eigentlich gar nicht schlecht, wie Annekathrin Kohout meint.
Zum Künstler berufen fühlen sich viele, aber wirklich malen können dann doch nur die wenigsten. Auch der frühere US-Präsident George W. Bush erntete Spott und Häme, als seine ersten Malversuche von einem Hacker öffentlich gemacht wurden. Doch nun verkauft sich sein Bildband offenbar prächtig.
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Verkauft sich in den USA offenbar prächtig: der Bildband von George W. Bush.© Deutschlandradio
Bushs Bilder seien "nicht schlecht", sagte Annekathrin Kohout im Deutschlandfunk Kultur, die sich das Buch für uns angesehen hat.

"Gestus der Wiedergutmachung"

Doch eigentlich stelle sich die Frage nach der künstlerischen Qualität nicht: "Ich denke, für Bush ist seine Malerei auch ein bisschen Happy End seiner Geschichte, nämlich der Geschichte eines Mannes, der zunächst im Schatten des Vaters aufgewachsen, später im Schatten des Bruders gelandet ist, der bekanntermaßen Cheerleader war und eben nicht Mannschaftskapitän, dessen Wahlsieg manipuliert war, der nur eine Marionette im Weißen Haus war und so weiter. Er wurde als Persönlichkeit nie so richtig ernst genommen."
Aus dem Bildband des früheren US-Präsidenten George W. Bush
Aus dem Bildband des früheren US-Präsidenten George W. Bush© Deutschlandradio
Dass Bush lauter Veteranen porträtiert habe, sei auch als "Gestus der Wiedergutmachung" zu sehen. "Für uns als Deutsche ist das ein bisschen befremdlich, aber man merkt dann schon, wenn man das Buch durchschaut, wie selbstverständlich das Militär in Amerika ist."
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