Im Interview auf der Leipziger Buchmesse erklärte Steinbrück, warum es nicht mehr reiche, gegen gesellschaftliche Ungleichheit anzugehen und den Sozialstaat zu stärken. Die Menschen seien zumeist mit anderen Problemen und Fragen befasst. Ihre Sorgen in Bezug auf gesellschaftlichen Zusammenhalt, Verlust von Umgangsformen und Wertschätzung, Regeln, die nicht mehr eingehalten würden und die Unsicherheiten der fortschreitenden Globalisierung und Digitalisierung habe die SPD nicht ausreichend aufgegriffen.
Dabei sei die SPD dafür historisch gerüstet, und die handelnden SPD-Politiker von Kommunal- bis Bundesebene seien sehr wohl in der Lage, zeitgemäß zu agieren. Aber die "Partei-SPD", wie Steinbrück die Führung im Willy-Brand-Haus bezeichnet, bremse die Genossen aus. Er verlangt ein neues, klares Profil und eine strukturelle sowie personelle Erneuerung seiner Partei.
Peer Steinbrück: "Das Elend der Sozialdemokratie. Anmerkungen eines Genossen"
C.H. Beck, 189 Seiten, 14,95 Euro.
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