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Ulugh Beg vor 625 Jahren geboren
Der astronomische Herrscher von Samarkand

Morgen vor 625 Jahren kam im persischen Soltanije Ulugh Beg zur Welt. Als er 15 Jahre alt war, übertrug ihm sein Vater die Verwaltung von Westturkestan. Ulugh Beg residierte in Samarkand im heutigen Usbekistan und begeisterte sich vor allem für Wissenschaften und Künste. Er beschäftigte sich viel mit Astronomie.

Von Dirk Lorenzen | 21.03.2019
Der persische Astronom Ulugh Beg (Mirza Mohammad Taraghay bin Shahrokh) führte die Astronomie im islamischen Raum zu neuer Blüte. Zwischen 1424 bis 1429 ließ er in Samarkand ein großes Observatorium erbauen.
Ulugh Beg hat die Positionen von rund 1000 Sternen am Himmel präzise vermessen (CPA Media/Pictures From History)
Nachdem er in Samarkand eine Hochschule eingerichtet hatte, begann er 1424 den Bau der wohl besten Sternwarte seiner Zeit.
Das Teleskop war damals noch unbekannt und so verfügte das Observatorium über etliche Peil-Instrumente, um die Positionen der Sterne am Himmel zu bestimmen. Besonders beeindruckend war ein Sextant mit 40 Metern Radius.
Ulugh Beg beobachtete selbst oft den Himmel, etwa den Lauf von Sonne, Mond und Planeten. Gemeinsam mit seinen Astronomen al-Kaschi und Qadi Sadi hat er die Schiefstellung der Erdachse äußerst präzise vermessen. Die Länge des astronomischen Jahres haben die Gelehrten auf weniger als 60 Sekunden genau bestimmt.
Der Katalog Zidsch-i-Sultani enthielt Angaben zu rund 1.000 Sternen. Erstmals seit den Zeiten von Ptolemaeus, rund 1.300 Jahre zuvor, haben Astronomen systematisch den Himmel vermessen.
Die Genauigkeit von Ulugh Beg und seinem Team wurde erst 150 Jahre später vom Dänen Tycho Brahe übertroffen.
Nach dem Tod seines Vaters kam Ulugh Beg, einer der großen mittelalterlichen Astronomen, 1449 bei Unruhen im Land ums Leben. Er wurde 55 Jahre alt.