Eugene, eine kleine Universitätsstadt in Oregon, hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem Zentrum der amerikanischen Leichtathletik entwickelt. Jedes Jahr findet dort ein Wettkampf der Diamond League, ein Top-Event des Internationalen Leichtathletikverbandes IAAF, statt.
In Eugene sei Leichtathletik eine Religion, erklärte IAAF-Präsident Lamine Diack. Doch ausschlaggebend war für die Entscheidung, dass man einen wichtigen Markt für die Leichtathletik zurückerobern könne. Man habe eine Entscheidung im Interesse der globalen Entwicklung des Sports getroffen, erklärte der 81jährige Senegalese. Er wisse, dass diese Entscheidung vom üblichen Prozedere einer WM-Vergabe abweiche, aber er freue sich, dass seine Kollegen im IAAF-Rat diese Chance erkannt hätten, so Diack nach der besonders vom Europäischen Leichtathletikverband kritisierten Entscheidung. Diack wird im August von seinem Amt zurücktreten. Sein voraussichtlicher Nachfolger, der ehemalige Mittelstreckenläufer Sebastian Coe erklärte, die USA seien der weltgrößte Sportmarkt, dort müsse man Präsenz zeigen.
Eugene garantiert der IAAF in einem großen Gesamtpaket öffentliche Gelder des Bundesstaates Oregon, finanzielle Unterstützung durch das Olympische Komitee der USA sowie einen lukrativen Fernsehvertrag mit dem großen Sender NBC. Außerdem ist ganz in der Nähe, in Portland, das Hauptquartier der Sportmarke Nike.
Erst im November vergangen Jahres war Eugene mit der Bewerbung für die Leichtathletik-WM 2019 gescheitert. Damals hatte sich Doha/Katar durchgesetzt.