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Unfinished Business

Mit der Ausweitung der militärischen Kampfzone in Afghanistan gerät die Wahrheit unvermeidlich unter die Räder. Schon vor der jüngsten Zuspitzung der politischen Lage hat sich abgezeichnet, dass der Blick deutscher Medien auf die Verhältnisse am Hindukusch von einer Unfähigkeit zur Aufklärung und zum genauen Hinsehen gekennzeichnet ist.

Von Martin Gerner | 04.05.2007
    Einem steigenden Interesse der Öffentlichkeit an den Vorgängen in Afghanistan steht eine unterentwickelte interkulturelle Kompetenz insbesondere auf journalistischer Seite gegenüber. Aber auch deutsche Soldaten und Kulturschaffende sind nicht frei von einer gewissen Nabelschau. Das Bild, das wir uns von Afghanistan und seinen Menschen machen, spiegelt dabei immer auch eine Idealvorstellung von uns selbst. Aus Ortserkundungen, die Gegenwart und Historie einbeziehen, wird klar, dass kulturelle Missverständnisse längst Teil des Aufbauprojekts in Afghanistan geworden sind.