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Forschungssatellit DAMPE
China sucht nach Dunkler Materie

Seit gut drei Monaten kreist der Satellit DAMPE in gut 500 Kilometern Höhe um die Erde. Der Name ist die Abkürzung von "Dark Matter Particle Explorer" – dieser chinesische Forschungssatellit soll also Teilchen der hypothetischen Dunklen Materie erforschen.

Von Dirk Lorenzen | 09.04.2016
    Computergrafik des DAMPE-Satellits im Erdorbit
    Der DAMPE-Satellit kreist um die Erde und erforscht, ob es im All neben der sichtbaren auch dunkle Materie gibt (Computergrafik) (Uni Genf)
    Nach gängiger Theorie gibt es im Kosmos viel mehr Dunkle als "normale" sichtbare Materie, aus der wir und alle Dinge um uns herum bestehen.
    Denn die Bewegung von Sternen und Galaxien lässt sich nur dann mit dem bekannten Gravitationsgesetz erklären, wenn es im All große Mengen Dunkler Materie gibt – sie leuchtet nicht und absorbiert auch kein Licht, verrät sich aber durch ihre Anziehungskraft.
    Seit Jahrzehnten suchen die Physiker fieberhaft nach möglichen Partikeln der Dunklen Materie – bisher ohne Erfolg. Andere Projekte suchen nach Teilchen, die beim möglichen Zerfall der mysteriösen Materie entstehen könnten. Zu ihnen gehört auch der DAMPE-Satellit, der drei Jahre lang äußerst präzise die Energie von Elektronen und Photonen der kosmischen Strahlung vermessen soll.
    Bisher haben die Suchprogramme keine klaren Befunde geliefert: Das AMS-Messgerät auf der Internationalen Raumstation hat überraschend viele Positronen gemessen. Diese Teilchen könnten vom Zerfall Dunkler Materie stammen – aber auch von Pulsaren in der Milchstraße.
    Zudem stieß der NASA-Satellit Fermi auf recht viel Gammastrahlung nahe dem Zentrum der Milchstraße. Auch sie könnte vom Zerfall Dunkler Materie stammen – oder aus anderen Quellen.
    Jetzt soll Chinas DAMPE-Satellit buchstäblich etwas Licht ins Dunkel der Materie bringen.