Die Entdeckung dieses Mondes durch den niederländisch-amerikanischen Astronomen Gerrit Pieter Kuiper liegt in diesen Tagen 70 Jahre zurück. Mit einem Durchmesser von knapp 500 Kilometern ist Miranda deutlich kleiner als die bereits im 18. und 19. Jahrhundert gefundenen Monde Titania, Oberon, Ariel und Umbriel.
Die Raumsonde flog in einem Abstand von nur knapp 30.000 Kilometern an Miranda vorbei. Sie erfasste mit ihren Kameras bizarre Landschaften, die auf eine bewegte Vergangenheit des Mondes schließen ließen. Weite Teile der Oberfläche erschienen wie von einem Pflug zerfurcht, andere dagegen eher glatt, wieder andere von Kratern zernarbt.
Anfangs vermutete man, dass Miranda mindestens einmal, vielleicht auch mehrfach durch äußere Einwirkung zertrümmert worden sei und sich aus den Bruchstücken neu geformt haben müsse. Mittlerweile favorisieren die Forscher jedoch ein anderes Szenario: Danach dürften vor langer Zeit Bahnresonanzen mit anderen Uranus-Monden dazu geführt haben, dass Miranda durch ständig wechselnde Gezeitenkräfte im Innern aufgeheizt wurde.
Dadurch sind wärmere Eismassen aufgestiegen und haben weite Teile der Oberfläche neu gestaltet. Die vermeintlichen Furchen kamen nicht von außen, sondern von innen.