Ursendung

Geld - Nach Texten von Gertrude Stein

Ulrike Haage, Pianistin, Klangkünstlerin, Komponistin und Hörspielautorin
Ulrike Haage, Pianistin, Klangkünstlerin, Komponistin und Hörspielautorin © Thomas Nitz
Von Ulrike Haage · 16.01.2016
"Es ist schon sehr komisch mit dem Geld", schreibt Gertrude Stein in einem von fünf kurzen Texten, die 1936 in der Saturday Evening Post erstmals veröffentlicht wurden. "Was die Menschen von den Tieren unterscheidet, ist Geld. Alle Tiere haben die gleichen Gefühle und die gleichen Gewohnheiten wie Menschen... Aber was kein Tier kann, ist zählen, und was kein Tier kennt, ist Geld."
In ihrem ureigenen Stil aus rhythmisierter Prosa, Wiederholungen und Satzschleifen reflektiert Stein Aspekte eines aktuellen Themas: "Ist Geld nun Geld oder ist Geld nicht Geld?". Gertrude Steins Texte bilden die Grundlage für eine Sprach- und Soundperformance der Berliner Musikerin und Klangkünstlerin Ulrike Haage. Auf zwei Flügeln, einer davon mit Münzen und Geldscheinen präpariert, interpretiert sie ihren Soundtrack, der das Thema "Geld" zunächst in Töne verwandelt. Gertrude Steins Texte stehen im Dialog mit Einwürfen und Kommentaren von Aesop, Carson McCullers, Marcel Mauss und anderen.
Komposition und Regie: Ulrike Haage
Mit: Dörte Lyssewski, Bernhard Schütz, Gerd Wameling und Ken Yamamoto
Produktion: DLF 2016
Länge: 39'10
Ursendung
Anschließend:
"Dem Geld eine musikalische Seite geben"
Ulrike Haage im Gespräch zur Hörspielproduktion "Geld"
von Sabine Küchler

Gertrude Stein, (1864–1946), war mit ihrer Prosa und ihrer Dichtung eine der einflussreichsten amerikanischen Schriftstellerinnen der klassischen Avantgarde.

Ulrike Haage arbeitet an der Schnittstelle von Jazz, Avantgarde, klassischer Musik und Literatur. Neben ihrer Arbeit als Regisseurin von preisgekrönten Hörspielen, schreibt sie Filmmusik und ist als Solopianistin und Scriptautorin tätig. Sie lebt in Berlin.