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US-Historiker Timothy Snyder
Zurück in eine Politik der Zukunft

Demokratie braucht eine Idee der Zukunft, doch genau die sei uns abhandengekommen, mahnt der US-Historiker Timothy Snyder. Für ihn eine Ursache - und mögliche Lösung: das Internet.

Von Timothy Snyder | 19.12.2019
    US-Historiker Timothy Snyder
    US-Historiker Timothy Snyder (Thomas Mann House)
    Aus dem Exil in Kalifornien hielt der Schriftsteller Thomas Mann zwischen 1940 und 1945 auf Bitten der britischen BBC über 50 Radioansprachen unter dem Titel "Deutsche Hörer!". Aus einem Radiostudio in Los Angeles erreichte er so monatlich tausende Hörer in Deutschland und besetzten Gebieten mit seinem Appell zum Widerstand gegen das NS-Regime.
    In der Nachfolge dieses bedeutenden Mahners aus dem Exil hat das Thomas Mann House im Oktober 2019 die Reihe "55 Voices for Democracy" gestartet. Jeden Monat halten renommierte Menschen des intellektuellen Lebens eine Rede über die Demokratie in Thomas Manns Arbeitszimmer in Pacific Palisades, Kalifornien.
    Eine Grafik zur Veranstaltungsreihe "55 Voices for Democracy" zeigt eine Schwarzweiß-Aufnahme von Literaturnobelpreis-Träger Thomas Mann um 1940 mit Manuskript vor historischem Mikrofon bei der Aufnahme einer seiner BBC-Radio-Ansprachen  "Deutsche Hörer!" 
    Den Anfang machte der US-Historiker Francis Fukuyama. Es folgten die Urbanistin Ananya Roy und der Yale-Historiker Timothy Snyder. Ohne seinen Vorredner Francis Fukuyama namentlich zu nennen, liest sich die Rede in Teilen wie eine Abrechnung mit dessen früherer These vom "Ende der Geschichte".
    ABD0111_20190509 - WIEN - ÖSTERREICH: Der US-Historiker Timothy Snyder während seines Vortrags "Judenplatz 1010 - Eine Rede an Europa 2019" im Rahmen der Wiener Festwochen am Donnerstag, 9. Mai 2019, am Wiener Judenplatz. - FOTO: APA/HERBERT PFARRHOFER - 20190509_PD12550 |

    Timothy Snyder
    forscht und lehrt als Professor für Geschichte an der Yale-Universität vor allem zur Geschichte Osteuropas und dem Holocaust. Viel beachtet ist sein Buch "Bloodlands", in dem er die Monstrosität der stalinistischen und NS-Vernichtungspolitik in Polen, Ukraine, Weißrussland und Baltikum beschreibt.

    Timothy Snyders Rede in deutscher Übersetzung:
    Wo ist die Zukunft nur hin? Haben Sie bemerkt, dass sie verschwunden ist? Ich denke, das ist das Auffallendste heute in der Politik, ob wir nun über die USA, Europa oder große Teile der restlichen Welt sprechen: Es gibt keine Zukunft mehr. Dabei ist es in in den vergangenen paar Jahrhunderten seit der Französischen Revolution in der demokratischen Politik gerade um die Zukunft gegangen. Wir sind als Gesellschaften sehr gut darin gewesen, verschiedene konkurrierende Versionen der Zukunft zu entwerfen. Und in der Folge ist es der Demokratie darum gegangen, zu entscheiden, welche dieser Zukunftsversionen eintreten soll.
    Demokratie braucht vielfältige Zukunftsideen
    Ich glaube, vor allem ein Satz charakterisiert am besten, was das Problem ausmacht, das die Demokratie heute hat: Die Zukunft ist verschwunden. Wenn wir keine Vorstellung mehr von der Zukunft haben, wenn wir nicht mehr mannigfaltige Ideen davon haben, was noch kommen könnte und welche dieser Zukunftsversionen besser ist, dann ist es für die Menschen sehr schwierig, sich involviert zu fühlen. Dann ist es sehr hart für die Menschen, zu begreifen, warum sie überhaupt wählen gehen sollen. In diesem Sinne braucht die Demokratie die Zukunft.
    Aber interessanterweise besteht noch eine tiefere Verbindung zwischen der Demokratie und der Zukunft. Die Demokratie erschafft die Zukunft auch. Denn wenn wir glauben, dass unsere Stimme zählt, wenn wir glauben, dass unsere politische Partizipation zählt, wenn wir glauben, dass selbst die kleinen Dinge, die wir tun, etwas bewirken, dann erschaffen wir die Zukunft - in unseren Köpfen und sogar in Politik und Gesellschaft. Also gibt es eine Wechselwirkung zwischen der Demokratie und unserer Vorstellung von der Zukunft
    Ich möchte Ihnen heute den folgenden Vorschlag machen: Wenn wir unsere Demokratie wiederhaben wollen, wenn wir wollen, dass sie funktioniert, dann müssen wir beginnen, nachzudenken: über die Zukunft, über unseren Weg in die Zukunft und darüber, wie wir die Zukunft wieder zurück in die Politik bringen.
    Wider die "Politik der Unvermeidlichkeit"
    Wo und wann hat der ganze Ärger angefangen? Ich glaube, der Ärger hat nicht erst mit all den verschiedenen Diktatoren und Autokraten von heute begonnen. Das Problem hat vor ungefähr einer Generation begonnen, im Jahr 1989. Es hat mit der Vorstellung begonnen, dass die Geschichte beendet sei und dass es keine Alternativen mehr gebe.
    Ich nenne diese Weltsicht die "Politik der Unvermeidlichkeit". Es ist die Vorstellung, dass nur noch ein geschichtlicher Ausgang möglich sei. Dieser geschichtliche Ausgang sei gutzuheißen und trete automatisch ein. Diese "Politik der Unvermeidlichkeit" sagt: Es gibt gute Dinge in der Welt und die werden geradezu mechanisch und automatisch dafür sorgen, dass es zu weiteren guten Entwicklungen kommt. Zum Beispiel: "Kapitalismus ist gut. Er wird automatisch mehr Demokratie mit sich bringen!" Oder: "Technologie ist gut. Sie wird uns automatisch zu aufgeklärteren Menschen
    Dieses Narrativ stammt aus den 1990er, vielleicht noch aus den 2000er Jahren. Die logische Schlussfolgerung daraus ist, dass alle anderen mit der Zeit zunehmend so werden wie wir und dass wir selbst zunehmend so werden wie wir. Dass die Demokratie einfach unvermeidlich ist. Die Verfechter dieser Weltsicht hielten sich selbst für Realisten. So sei die Welt eben, nichts Anderes könnte wirklich noch geschehen.
    Das Eigenartige an dieser Form von Realismus ist, dass er die Realität komplett beiseite lässt. Genauer gesagt, er lässt die Natur beiseite. Denn 1989 wurde uns letzten Endes klar, dass die Erderwärmung real ist. Ich werde noch darauf zurückkommen, warum gerade das so wichtig ist.
    Die "Politik der Unvermeidlichkeit" ist krachend gescheitert. Ob nun in Amerika, in Europa oder im Rest der Welt, wir alle sehen die Welt nun mit anderen Augen. Ganz klar glauben die Menschen nicht mehr daran, dass Demokratie unvermeidlich ist. Im Allgemeinen befindet sich die Demokratie in den USA und anderswo auf der Straße der Verlierer. Es hat sich das Gefühl eingestellt, dass sich Argumente gegen die Demokratie anbringen lassen und dass damit Wahlen gewonnen werden können. All das passiert gerade.
    "Politik der Ewigkeit"
    Diese Art von Zeitlosigkeit nenne ich die "Politik der Ewigkeit". Das ist dieser tote Punkt, an dem wir uns befinden, an dem niemand mehr wirklich über die Zukunft sprechen kann, an dem sich alle gegenseitig an die Kehle gehen, an dem wir die ganze Zeit gefangen sind in einer Gegenwart des "Wir gegen die". Wir sind überhaupt erst zu dieser "Politik der Ewigkeit" gelangt, weil die "Politik der Unvermeidlichkeit" falsch ist.
    Die "Politik der Unvermeidlichkeit" sagt, der Kapitalismus sei gut. Der Kapitalismus sei sogar gut für viele Dinge. Aber wenn wir ihn sich selbst überlassen, erhalten wir nur die dramatische gesellschaftliche Ungleichheit, die wir in den USA und Großbritannien haben. Und das macht die Menschen unzufrieden und lässt sie in einer Weise bei Wahlen abstimmen, die uns vielleicht nicht gerade gefällt. Wenn wir glauben, die Technologie mache uns automatisch zu aufgeklärten Menschen, dann erkennen wir nicht, dass uns das Internet faktisch meist nur auf unserer Gefühlsebene anspricht und sich unsere Gefühle zunutze macht und dass der Aufstieg des Internets unglücklicherweise einen Niedergang an Menschlichkeit und Intelligenz mit sich bringt.
    Und wenn Sie das noch nicht bemerkt haben: Das wirft unglücklicherweise einige Fragen auf. Am Wesentlichsten scheint mir, dass die "Politik der Unvermeidlichkeit" vielleicht zu einer Art Schock führt. Wir haben irgendwann gemerkt, dass die "Politik der Unvermeidlichkeit" einfach nicht wahr ist. Und dann werden wir anfällig für jene Politiker, die sagen: ‘Schaut her, natürlich gibt es keinen Fortschritt. Natürlich gibt es keine Zukunft. Es geht alles nur um die Frage: Wir oder die.’ Alles dreht sich dann darum, wieder eine Vergangenheit herzustellen, in der wir immer unschuldig und die anderen immer schuldig gewesen sind. Und diese Form von Politik beherrscht im Augenblick die ganze Welt.
    Um das, was geschehen ist, anders auszudrücken: Wir hatten eine spezielle Vorstellung von der Zukunft - Kapitalismus muss Demokratie mit sich bringen, Technologie muss Aufklärung mit sich bringen – und sind dazu übergegangen, überhaupt keine Vorstellung mehr von der Zukunft zu haben. Wir sprechen nicht einmal mehr über die Zukunft. Und natürlich ist das fundamentale Problem bei allem unsere Verantwortung. Wenn wir glauben, dass der Kapitalismus die Demokratie zwangsläufig mit sich bringt, wenn also größere geschichtliche Kräfte die Demokratie zwangsläufig mit sich bringen, dann müssen wir selbst doch als Bürger nichts mehr tun. Wenn wir glauben, dass es egal ist, was wir tun, dann gibt es auch keine Zukunft. Dann haben wir kein Gefühl für Verantwortung mehr.
    Die nächste Station in dieser Entwicklung könnte recht düster sein. Wir haben die Wahl zwischen zwei Möglichkeiten. Eine ist düster. Die andere ist eigentlich sehr einladend und positiv.
    Das nächste, was vielleicht passiert, was wir tatsächlich schon sehen können, ist eine Art der "Politik der Katastrophe". Sie kennt sehr wohl eine Zukunft, aber diese Zukunft ist einfach nur düster. Und natürlich denke ich hier an die Erderwärmung. Eines der Probleme mit den "Politikern der Ewigkeit" ist, dass sie uns unseren Blick abwenden lassen – von der Zukunft und von der Tatsache, dass es einige Probleme in der Zukunft gibt, die wir ohne jeden Zweifel angehen müssen. Und eines dieser Probleme ist die Erderwärmung. Wenn wir uns nicht mit der Erderwärmung auseinandersetzen, dann kehrt die Zukunft zwar zurück. Aber es ist eine negative, düstere Zukunft.
    Dann gleiten wir ab in eine Katastrophenstimmung, welche die Demokratie unglücklicherweise unmöglich macht. Das ist also die eine Alternative. Das ist der Weg, den die Politik mit ihrer Auffassung von Zeitlichkeit schon beschritten hat. Oft leugnen die "Politiker der Ewigkeit" den Klimawandel oder glauben, er sei eine gute Sache und wir müssten uns weiter in diese Richtung bewegen.
    Es gibt Hoffnung - sogar doppelte und dreifache
    OK, genug der schlechten Nachrichten. In all dem steckt letzten Endes auch eine gute Nachricht. Denn wenn es wahr ist, dass die Zukunft für die Demokratie wichtig ist, und wenn es wahr ist, dass die Zukunft das ist, was wir verloren haben, dann können wir begreifen, was wir tun müssen, um die Demokratie zurückzuerlangen. Oder zumindest erkennen wir eine große Maßnahme, die wir ergreifen müssen, um die Demokratie zurückzuerlangen. Diese eine Maßnahme ist, wieder ein Gefühl für die Zukunft zu entwickeln. Und das nenne ich die "Politik der Verantwortung".
    Wenn es stimmt, dass die Zukunft aus ganz bestimmten Gründen verschwunden ist, dann können wir eine Politik entwerfen, die uns die Vorstellung einer Zukunft wieder zurückbringen kann. Wenn es stimmt, dass zum Beispiel gesellschaftliche Ungleichheit Hoffnungslosigkeit erzeugt, dann wäre es sinnvoll, den Sozialstaat aufzufrischen, weil er ja zu sozialer Mobilität führt und damit zu einer Vorstellung von der Zukunft. Wenn es stimmt, dass das Internet uns niederhält und uns in unseren Gefühlen gefangen hält, was es zweifellos tut, dann könnten wir mehr Lebensenergie und Aufmerksamkeit für die verschiedenen Ideen von der Zukunft haben, wenn wir weniger Zeit im Internet verbringen und überdenken, wie soziale Plattformen funktionieren. Und wenn es stimmt, dass die Angst vor dem Klimawandel die Menschen davon abhält, in die Zukunft zu blicken, dann können uns auch energische, interessante und innovative Maßnahmen gegen den Klimawandel hoffnungsvoller stimmen. All das ist wahr!
    In unsere Demokratie zurückzudenken
    Das bedeutet, dass es Hoffnung gibt. Tatsächlich gibt es sogar eine doppelte und dreifache Hoffnung. Denn wenn wir unseren Weg in die Zukunft anhand einer konzipierten Politik sehen können, dann können wir uns auch vorstellen, dass wir die Zukunft gestalten können, dass wir die zukünftige Welt zu einem besseren Ort machen können. Wir beginnen, darüber nachzudenken und uns zu sagen: OK, die Zukunft könnte im Vergleich zur Gegenwart nicht nur anders, sondern sogar viel besser sein! Und sobald wir das tun, sind wir auf dem Weg, uns in unsere Demokratie zurückzudenken. Denn selbstverständlich ist das alles, was ich hier erzähle, nicht nur einfach notwendig, es entfacht sogar auch Begeisterung.
    Also können wir uns eine Zukunft vorstellen, in der wir uns um die Probleme kümmern und in der wir Fortschritte bei der Lösung dieser Probleme erzielen. Und das erzeugt eine positive Rückkoppelung, bei der wir das Gefühl bekommen, dass die Zukunft wiederkehrt und dass es vielleicht sogar eine gute Zukunft ist. Mit anderen Worten: Um die Welt steht es schrecklich. Aber in gewisser Hinsicht nicht so schrecklich, wie es scheint.
    Denn es gibt wirklich eine Zukunft. Es ist vielleicht gar nicht so schwierig, wie es scheint, zu dieser Zukunft zu gelangen und sie zu einer guten Zukunft zu machen. Unsere aktuelle Grundstimmung, die "Politik der Ewigkeit", die sich gerade zu einer Ära der Katastrophe wandelt, all das will uns einreden, dass wir nichts tun können. Dass wir in einem Trott verfallen sind. Aber nur ein paar kleine Siege, ein paar Änderungen könnten uns wieder davon überzeugen, dass die Demokratie genau der richtige Weg nach vorne ist. Davon bin ich überzeugt. Vielen Dank!
    Aus dem Englischen von Pascal Fischer
    Timothy Snyders Rede im Original:
    Whatever happened to the future? Have you noticed that the future has gone away? This, I think, is the most striking thing about our politics today, whether it's America or Europe or much of the rest of the world that there's no future anymore. For the past couple hundred years from the French Revolution forward, what Democratic politics has generally been about is the future. We've been very good at producing different competing versions about what the future would be. And then democracy was about precisely deciding which of these versions of the future would come about.
    If there's one thing, I think, that's essential to, which is most characteristic of the problem of democracy today, it's that the future is gone. If we don't have a sense of the future, if we don't have various ideas about what might be coming and which of these versions is better, it's very hard for people to feel involved. It's very hard for people to feel that they should vote. Democracy in that sense needs the future.
    But interestingly, the connection is deeper. Democracy also produces the future, because if you believe that your vote matters, if you believe your participation matters, if you believe that the little things you do have consequences, then you're also in your own mind and even in politics and society, you're creating the future. So there's a relationship of back and forth between democracy and the future.
    And what I'd like to suggest today is that, if we want our democracy back or if we want our democracy to work, we have to start by thinking about the future, thinking our way into the future, and thinking about how to bring the future back into politics.
    Where does the trouble begin? The trouble begins, I think, not with the various dictators and authoritarians who we have now. The problem begins about a generation ago. It begins in 1989. It begins with the idea that history is over or that there are no alternatives.
    This view of the world, the idea that only one thing is really possible and that thing is good and that thing is going to come about automatically is what I think of as the politics of inevitability. The politics of inevitability says: There are things in the world and they're going to mechanically, automatically bring about other good things in the world. So, for example, "Capitalism is good. It's going to automatically bring about democracy!" Or: "Technology is good. It's going to automatically make us all more enlightened.".
    And this story from the 1990s, early 2000s, maybe, we come to the conclusion that everyone is going to become more like us, we're going to become more like ourselves, democracy is simply inevitable. The people who held this view thought of themselves as realists. This is the way the world really is. Nothing else can really happen. The odd thing about this form of realism is that it leaves aside entirely reality. That is, it leaves aside the natural world, because 1989, after all, was also the time - and I'll come back to why this is so important - is also the time when it became clear that something like global warming was happening.
    So the politics of inevitability has now crashed. We are now, all of us, again, whether it's America or Europe or much of the world into something else. Clearly, people no longer believe that democracy is inevitable. In general, democracy is losing here and elsewhere. People feel that they can make arguments against democracy and win elections that way. And that's that's actually happening. The kind of timelessness, this dread moment, that we have now, where no one can really talk about the future, where everyone is at everyone else's throats, where we're kind of stuck in a present of us and them all the time, that is what I call the politics of eternity. Where do we get to the politics of eternity? We get to the politics of eternity because the politics of inevitability is wrong.
    The politics of inevitability says capitalism is good. Capitalism is good for many things. But if you just let it on its own, you're going to get dramatic inequality as you have in the US and Britain. And that will make people dissatisfied and lead them to vote in ways that perhaps you don't like. If you think technology is automatically enlightening you, then you don't recognize that the Internet, in fact generally plays on our emotions and that the rise of the internet is actually correlated, unfortunately, with the decline in human capacity and a decline in human intelligence.
    And if you haven't noticed this, well, that in itself unfortunately raises some questions. Most importantly, maybe the politics of inevitability always leads to some kind of shock. We realized at a certain point that it's not true. And then we become vulnerable to those politicians who say, look, of course, there's no progress. Of course there's no future. Everything is about us and them. Everything is about restoring a past where we were always innocent and they were always guilty. And this is now the dominant form of politics all around the world.
    To put it a different way, what's happened is we've gone from having one idea of the future - capitalism has to bring democracy, technology has to bring enlightenment - to zero ideas of the future. We no longer talk about the future at all. And of course, in all of this, the fundamental problem is a problem of responsibility. If you think that capitalism has to bring democracy, if larger forces have to bring democracy, then you as a citizen don't have to do anything. If you think that it doesn't matter what you do, there is no future. Then again, you have no sense of responsibility.
    The next place we are moving could be pretty dark. We have a choice between two possibilities. One of them is dark and one of them is actually very inviting and positive. The next thing that could be coming along, in fact, which we already see, is a kind of politics of catastrophe where the future is there, but the future is only dark. And of course, here I have in mind global warming. One of the problems with the politicians of eternity is that in turning us away from the future, they also turn us away from the reality that there are things in the future that we absolutely have to deal with. And one of them is global warming. If we don't deal with global warming, then a future reappears, but only a negative future. Only a dark future.
    Then we move into a catastrophic mood, which makes democracy unfortunately impossible. So that's one alternative. That's one way the politics of time can go. And you could say it's one way that the politics of time is already going. Politicians of eternity tend to be climate change deniers or people who think that climate change is a good thing and are moving us in that direction.
    OK, enough of the bad news. There is actually some good news at the end of this, because if it's true that the future is important to democracy, and if it's true that the future is the thing that we have lost, then we can see conceptually, what we need to do to get democracy back. Or at least one big thing we have to do to get democracy back, and that is to restore a sense of the future. And this is what I call the politics of responsibility.
    If it's true that the future has gone away for reasons, that means that we can think of policy that might bring a sense of the future back. If it's true that, for example, inequality creates hopelessness, then it would make sense that a rejuvenated welfare state, which brings social mobility will also bring a sense of the future. If it's true that the internet pins us down and traps us with our emotions which it does, then revising how social platforms work or just spending less time with the internet can make us more energetic and more alive to various ideas of the future. And if it's true that the fear of climate change keeps people from looking into the future, then aggressive, interesting, innovative steps to address climate can also make us more hopeful. All of those things are true.
    This means that there's hope. In fact, there's double or even triple hope, because if we can see our way into the future conceptually with policy, this also means we can imagine that we could do something about the future, make the future a better place. And as soon as we start to think about that, as soon as we start to think, Ok, the future could not only be different than the present, it could actually be much better than the present, then we're on our way towards thinking ourselves back towards democracy, because, of course, the things that I'm talking about are not only necessary. They're also generally quite popular.
    So one could imagine a future, one can imagine ourselves into a future where we care about these things, where we make progress on these things. And then there's a positive feedback where these things then give us a sense that the future is coming again and that the future might be a good one. In other words, things are horrible, but in a certain respect they're not as bad as they seem.
    There really is a future and getting to that future, and making it a good future may not be quite as hard as it seems. The mood that we're in, the politics of eternity, moving into catastrophic time, convinces us that there's nothing we can do, that we're in a rut. But a few small victories, a few changes could convince us again. I think that democracy is precisely a way forward. Thank you very much.