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US-Militär
Kritik an Trumps Entscheidung zu Transgendern

Mit einem Tweet hat US-Präsident Donald Trump erneut für Aufregung gesorgt. Transmenschen könnten künftig nicht mehr in der US-Armee dienen, schrieb er. Eine weitreichende Entscheidung oder nur ein Ablenkungsmanöver eines Präsidenten unter Druck?

26.07.2017
    Soldaten des US Marine Corps während eines Militärtrainings in Bulgarien.
    Soldaten des US Marine Corps während eines Militärtrainings in Bulgarien. (AFP / NIKOLAY DOYCHINOV)
    In einer Reihe von Twitter-Nachrichten erklärte der US-Präsident, er habe über die Frage mit Generälen und Militärexperten beraten. Die Entscheidung stehe fest: Die US-Regierung werde Transgender in keinem Zweig des Militärs akzeptieren.
    Zur Begründung schrieb er auf Twitter, das Militär müsse sich auf einen "entscheidenden und überwältigenden Sieg" konzentrieren und könne nicht mit den "enormen medizinischen Kosten" und "Störungen" belastet werden, die Transpersonen mit sich brächten.
    Trump macht damit eine Entscheidung der Regierung seines Vorgängers Obama rückgängig, der die Armee für Transgender öffnen wollte. Als Transgender werden Menschen bezeichnet, die sich im falschen Körper geboren fühlen oder sich mit keinem eindeutigen Geschlecht identifizieren. Lesben und Schwule dürfen der US-Armee seit 2011 angehören. Das Verteidigungsministerium will nun rasch überarbeitete Handlungsempfehlungen für das Militär vorlegen.
    Kritik von Politikern und Bürgerrechtlern
    Die Kritik ließ nicht lange auf sich warten. Der Vorsitzende des Streikräfteausschusses im US-Senat, McCain, sagte, Trumps Äußerungen seien unklar und unangemessen. Der ehemalige Verteidigungsminister Carter erklärte, Trump sende ein völlig falsches Signal an junge Generationen, die sich für den Militärdienst interessierten. Kritik kam auch von mehreren Bürgerrechtsgruppen.
    Die "New York Times" twitterte die Reaktion eines Lesers: Trumps Ankündigung dürfe man nicht einfach als Ablenkungsmanöver abtun. Für viele Menschen gehe es dabei um ihre Chancen und ihre Zukunft.
    (riv/hba)