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US-Präsidentschaftskandidat
Trump könnte 18 Jahre lang Steuerzahlungen vermieden haben

Der Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner, Donald Trump, könnte einem "New-York-Times"-Bericht zufolge jahrelang legal Steuern vermieden haben, indem er hohe Verluste geltend gemacht hat. Das Thema ist für den Immobilienmilliardär besonders heikel, denn er weigert sich, seine Steuererklärung zu veröffentlichen.

02.10.2016
    Donald Trump beim ersten TV-Duell gegen Clinton.
    Die "New York Times" ist nach eigenen Angaben über eine anonyme Quelle an die Steuererklärung von Donald Trump gekommen. (dpa / picture alliance / EPA / Joe Raedle)
    Indem er Verluste in Höhe von 916 Millionen Dollar (umgerechnet rund 814 Millionen Euro) geltend gemacht habe, habe er 18 Jahre lang 50 Millionen Dollar zu versteuerndes Einkommen abziehen können, berichtet die US-Zeitung. Wie viel Trump in den Jahren darauf verdiente, ist unbekannt. Steuerexperten hätten die Daten für die "New York Times" analysiert und erklärt, die Verlusterklärung hätte es Trump theoretisch ermöglicht, seine Besteuerung auf Bundesebene 18 Jahre lang auf Null zu reduzieren.
    Die "New York Times" war nach eigenen Angaben über eine anonyme Quelle an die Steuererklärung von Trump gekommen. Die Verluste seien vor allem auf Trumps finanzielle Misserfolge mit Casinos in Atlantic City und im Hotel- und Fluggeschäft zurückzuführen.
    Statement: "Trump hat die Verantwortung, nicht mehr Steuern zu zahlen als nötig"
    In einer schriftlichen Stellungnahme des Trump-Teams wurde nach Angaben der Zeitung die Echtheit der Unterlagen weder bestätigt noch dementiert. Dort hieß es, Trump habe gegenüber seinem Unternehmen, seiner Familie und seinen Angestellten die Verantwortung, nicht mehr Steuern zu zahlen als gesetzlich vorgeschrieben.
    Anders als die Kandidatin der Demokraten, Hillary Clinton - und als in den US-Wahlkämpfen bislang üblich - hat Trump es stets abgelehnt, seine Steuererklärungen offenzulegen. Vor kurzem kündigte er an, dies erst zu tun, wenn Clinton ihre 33.000 bisher unveröffentlichten E-Mails ebenfalls publik macht.
    Der "New York Times" warf das Team in der Erklärung vor, der "verlängerte Arme der Clinton-Kampagne" zu sein.
    (vic/jasi)