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US-Regierung und die Raumfahrtpolitik
Neuer Präsident, neue NASA?

Die US-Präsidentschaftswahl wird auch zu neuen Akzenten in der Weltraumpolitik des Landes führen. Bisher hat noch jede Regierung versucht, sich von der Vorgängerin abzuheben: Barack Obama hatte 2009 das laufende Constellation-Programm von George W. Bush gestoppt und damit sowohl die NASA als auch die Raumfahrtindustrie zu einer Neuorientierung gezwungen.

Von Dirk Lorenzen | 08.11.2016
    Es bleibt ruhig: Die ISS bekommt Besuch von drei Profi-Astronauten
    Welche Akzente die neue US-Regierung in der Raumfahrtpolitik setzen wird, bleibt abzuwarten. Sicher sollte aber zumindest sein, dass die internationale Raumstation ISS dabei eine Rolle spielt. (NASA)
    Mit dem Ausscheiden Obamas in gut zwei Monaten wird automatisch auch NASA-Chef Charles Bolden sein Amt verlieren. Amerikas oberster Raumfahrer ist nur Administrator, also "Verwalter" der NASA. Es kann Monate dauern, bis die neue Präsidentin oder der neue Präsident einen Nachfolger benennt.
    Als Bundesbehörde hat sich die NASA im Wahlkampf neutral verhalten und pflichtgemäß einen Vorschlag für einen guten Übergang zur nächsten Präsidentschaft unterbreitet. Wichtig sei - so ist bei Insidern immer wieder zu hören -, dass es bei der aktuellen Grundlinie bleibe: Mit dem Raumfahrtbetrieb in der Erdumlaufbahn werden private Firmen beauftragt. Sie sollen in einigen Jahren die Flüge von Menschen und Material zur Internationalen Raumstation komplett übernehmen.
    Das Orion-Raumschiff der NASA wird viele ESA-Komponenten enthalten (Zeichnung)
    Wenn die neue US-Regierung das Programm fortsetzt, könnten in einigen Jahren Astronauten mit der Orion-Kapsel (Zeichnung) zum Mond fliegen (ESA)
    Zugleich kümmert sich die NASA um den Bau einer neuen leistungsstarken Rakete und entwickelt - gemeinsam mit Europas Weltraumorganisation ESA - das Orion-Raumschiff. Mit ihm sollen Menschen rund um den Mond und in etwa fünfzehn Jahren noch weiter hinaus ins Planetensystem fliegen.
    Bei der NASA heißt es: Barack Obamas Nachfolger oder Nachfolgerin könnten das Programm durchaus etwas anders justieren - aber man dürfe es auf keinen Fall zerstören.