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USA
Carly Fiorina steigt in Präsidentschaftsrennen ein

Sie hat den Technologiekonzern HP geleitet und will nun für die Republikaner beim US-Präsidentschaftswahlkampf antreten: Carly Fiorina. Sie versucht, sich als Washington-Außenseiterin zu profilieren - doch eine politisch Unbekannte ist die 60-Jährige nicht.

Von Marcus Pindur | 04.05.2015
    Carly Fiorina spricht bei der Conservative Political Action Conference (CPAC) am 26.2.2015
    Carly Fiorina hat ihre Präsidentschaftskandidatur angekündigt. (picture alliance / dpa - Ron Sachs)
    Die 60-jährige Managerin Carly Fiorina hat sechs Jahre lang, bis 2005, den Hewlett-Packard-Konzern geführt. Eine Wahl hat sie jedoch bislang nicht gewonnen. 2010 bewarb sie sich erfolglos um einen Senatssitz in Kalifornien.
    Gegen wen sich ihre Kandidatur richtet, machte Fiorina in ihrem ersten Wahlvideo sofort sehr klar.
    "Im Hintergrund läuft der Wahlspot Hillary Clintons, Fiorina greift zur Fernbedienung, schaltet Hillary Clinton ab und sagt: 'Unsere Verfassungsväter wollten nie, dass wir eine Klasse von Berufspolitikern haben.'"
    Eine Washington-Außenseiterin?
    Fiorina versucht, sich als Washington-Außenseiterin zu profilieren. Doch eine politische Unbekannte ist auch sie nicht. Während des Präsidentschaftswahlkampfes 2008 arbeitete sie als Beraterin für Wirtschaftsfragen im Team des republikanischen Kandidaten John McCain. Carly Fiorina betont stets ihre Erfahrung als Konzernlenkerin.
    "Ich bin die beste Person für diesen Job, weil ich verstehe, wie die Wirtschaft tatsächlich funktioniert, und weil ich es gewohnt bin, schwierige Entscheidungen unter Druck zu treffen", erklärte sie.
    Doch ihre berufliche Karriere endete in einem bitteren Kampf im Vorstand von Hewlett-Packard, nachdem Fiorina den Konkurrenten Compaq aufgekauft hatte und im Gefolge des Deals der Aktienkurs des Unternehmens stark sank.
    Politisch steht Fiorina im konservativ-wirtschaftsfreundlichen Spektrum der Republikaner, nicht jedoch bei der Tea-Party. Fiorina weist stets darauf hin, dass ihre Kandidatur Hillary Clintons Wettbewerbsvorteil als erste weibliche Kandidatin neutralisieren würde.
    Pensionierter Neurochirurg Ben Carson kündigt Kandidatur an
    Doch bei den Republikanern zeichnet sich ein harter Kampf um die Präsidentschaftskandidatur ab. Heute kündigte der pensionierte Neurochirurg Ben Carson ebenfalls seine Kandidatur an. Er wäre der erste schwarze Republikaner im Bewerberfeld. Carson ist bislang durch extrem konservative gesellschaftliche Positionen aufgefallen. Morgen wird die Kandidatur Mike Huckabees erwartet. Er ist ehemaliger Gouverneur von Arkansa und Talkshow-Gastgeber im konservativen Fernsehkanal Fox News. Das republikanische Bewerberfeld könnte auf über zwei Dutzend Kandidaten anschwellen.
    Hillary Clinton gilt als Favoritin bei den Demokraten
    Bei den Demokraten gilt Hillary Clinton weiterhin als Favoritin. Konkurrenz bekommt sie bislang vom parteilosen Senator Bernie Sanders, der im linken Flügel der Demokraten Anhänger hat. Auch der frühere Senator Jim Webb kandidiert. Beide liegen jedoch in Umfragen weit hinter Hillary Clinton.