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USA
Trump will umstrittene Privat-Stiftung schließen

Donald Trump will seine umstrittene Stiftung auflösen, die auch mal ein Trump-Portrait erwirbt, das dann im Trump-Club hängt. Oder die einer Justizministerin spendet, die gerade Klagen gegen Trump prüft. Die Stiftung ist aber auch nur ein Grund für mögliche Interessens-Konflikte. Nach wie vor offen ist, wie Trump seine Unternehmen künftig verwalten will.

Von Jan Bösche | 25.12.2016
    Sie sehen Donald Trump auf einer Bühne, er klatscht in die Hände.
    Der designierte US-Präsident Donald Trump (imago stock&people, 73468783)
    Donald Trump teilte mit, er habe seinen Anwalt gebeten, die nötigen Schritte einzuleiten, um die wohltätige Trump-Stiftung zu schließen. Die Stiftung habe gewaltige gute Werke getan. Er werde aber dem Präsidenten-Amt so viel Zeit und Energie widmen, so viele Probleme lösen, darum wolle er nicht, dass wohltätige Arbeit mit einem möglichen Interessens-Konflikt in Verbindung gebracht werde.
    Wenn es nach dem Staatsanwalt von New York geht, kann Trump seine Stiftung aber nicht einfach so schließen. Es läuft nämlich ein Ermittlungsverfahren, ob Trump selbst von der Stiftung profitiert hat.
    Spenden an Ministerin bei Verfahren gegen Trump-Universität
    US-Medien hatten bereits vor der Wahl über zahlreiche Ungereimtheiten berichtet: Mit Geld der Stiftung wurde zum Beispiel für den Wahlkampf der Justizministerin von Florida gespendet – in einer Zeit, als sie Klagen gegen die Trump-Universität prüfte.
    Außerdem soll Trump Gelder der Stiftung genutzt haben, um Gerichts-Vergleiche zu bezahlen. So hatte es in Palm Beach Ärger mit der Stadtverwaltung gegeben, weil Trump vor seinem Golf-Club einen zu großen Fahnenmast aufgestellt hatte. Der Vergleich sah vor, dass Trump an eine wohltätige Organisation spendet – der Scheck kam dann von der Trump-Stiftung. Einmal kaufte die Stiftung zwei gemalte Trump-Portraits, eines davon hing später in einem Trump-Club.
    Stiftung nur ein Grund für mögliche Interessen-Konflikte
    Weil die Stiftung häufiger gegen Regeln der US-Steuerbehörden verstieß, waren bereits Strafen fällig. Aus rechtlichen Gründen hatten die Behörden der Stiftung im Herbst untersagt, Spenden anzunehmen.
    Die Trump-Stiftung ist nur ein Grund für mögliche Interessens-Konflikte. Bislang ist noch offen, wie Trump seine Unternehmen künftig verwalten lassen will. Eigentlich sollte die Lösung in diesem Monat vorgestellt werden, der Termin wurde aber verschoben.