Vatikan-Dokumente über die argentinische Militärdiktatur

Die Akten seiner Heiligkeit

Elsa Pavon und Chicha Mariani suchen seit 40 Jahren nach ihren verschwundenen Kindern und Enkelkindern. In den Kirchenakten hoffen sie neue Hinweise zu finden. Noch sind diese aber nicht zugänglich.
Elsa Pavon und Chicha Mariani suchen seit 40 Jahren nach ihren verschwundenen Kindern und Enkelkindern. In den Kirchenakten hoffen sie neue Hinweise zu finden. Noch sind diese aber nicht zugänglich. © Deutschlandradio / Gaby Weber
Von Gaby Weber · 12.12.2017
Der frühere Erzbischof von Buenos Aires, Jorge Bergoglio, heute Papst Franziskus, hat im Oktober 2016 die Freigabe von Akten über die Rolle der katholischen Kirche während der argentinischen Militärdiktatur angekündigt. Unklar ist noch, in welchem Umfang die Akten vorgelegt werden.
Die Amtskirche hatte mit den Generälen zusammen gearbeitet, Geistliche gingen in den Folterzentren ein und aus und versuchten, Gefangene zur Reue, das heißt zu einem Geständnis und zum Verrat zu bewegen. Sie übergaben auch Babys gefangener Regimegegnerinnen an Militärs und deren Vertraute. Einige dieser Geistlichen sind inzwischen verurteilt worden. Bis heute nicht aufgeklärt ist der Tod des Bischofs Enrique Angelelli im August 1976; er hatte sich jahrelang für soziale Gerechtigkeit eingesetzt und die Komplizenschaft des Episkopats mit der Diktatur angeprangert.
Produktion: Dlf 2017
Ein Denkmal in La Rioja erinnert an Bischof Enrique Angelelli, der 1976 von argentinischen Militärs ermordet wurde. Er hatte die Kollaboration seiner Kirche mit dem Regime kritisiert. Neben ihm Papst Franziskus. Er hat versprochen, die Akten aus der Zeit zu veröffentlichen.
Ein Denkmal in La Rioja erinnert an Bischof Enrique Angelelli, der 1976 von argentinischen Militärs ermordet wurde. Er hatte die Kollaboration seiner Kirche mit dem Regime kritisiert. Neben ihm Papst Franziskus. © Deutschlandradio / Gaby Weber
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