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Rückkehr der Sonnenflecken
Warten auf das Erwachen der Sonne

Seit der Erfindung des Fernrohrs vor mehr als 400 Jahren verfolgen die Astronomen das Auftreten von dunklen Flecken auf der Sonne. Diese Flecken sind das auffälligste Zeichen der schwankenden Aktivität unserer Sonne, die einem rund elfjährigen Zyklus unterliegt.

Von Hermann-Michael Hahn | 22.05.2020
Die Sonne zeigt, je nach Aktivität, mal mehr und mal weniger Flecken
Die Sonne zeigt, je nach Aktivität, mal mehr und mal weniger Flecken (SDO / NASA)
Das letzte Fleckenmaximum liegt mittlerweile gut sechs Jahre zurück. Und seit 2018 war die Sonne deutlich mehr als die halbe Zeit ganz ohne Flecken.
Schon das letzte Fleckenminimum, das mittlerweile rund zwölf Jahre zurückliegt, dauerte ausgesprochen lang. Und das anschließende Maximum erwies sich als eines der schwächsten der vergangenen hundert Jahre.
Bereits vor zwei Jahren waren sich die Experten weitgehend einig, dass das gegenwärtige Minimum erneut lang anhaltend sein und der kommende, 25. Fleckenzyklus ähnlich moderat wie der vorausgegangene ausfallen werde.
Das Absinken in ein weitgehend fleckenloses Dauerminimum über mehrere Jahrzehnte hinweg, das während des letzten Fleckenminimums diskutiert wurde, gilt dagegen inzwischen als unwahrscheinlich.
Sonnenflecken in hohen Breiten (fernab des Sonnenäquators) künden den Beginn des neuen Fleckenzyklus an
Sonnenflecken in hohen Breiten (fernab des Sonnenäquators) künden den Beginn des neuen Fleckenzyklus an (SOHO/NASA/ESA)
Tatsächlich konnten bereits Ende Dezember erste Flecken des neuen Zyklus beobachtet werden. Doch der Wiederanstieg der Fleckenzahl gestaltet sich vorerst noch zäh.
Anfang Februar tauchte noch einmal ein äquatornaher Fleck des alten Zyklus auf, in der ersten Märzdekade ein weiterer Fleck des neuen Zyklus in mittleren südlichen Breiten.
Die Sonne scheint allmählich wieder zu erwachen. So richtig losgehen wird es aber wohl erst im nächsten Jahr.