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Verdreckte Flüsse, Smog und Wüstenbildung

Seit dem wirtschaftlichen Aufschwung in den 80er Jahren wächst Chinas Energiebedarf stetig. Fabriken, Hochhäuser und Autobahnen werden im Schnellverfahren aus dem Boden gestampft. Gleichzeitig verändert sich auch das Konsumverhalten der Bevölkerung. Chinesen investieren in elektrische Geräte: Kühlschränke, Gefriertruhen, neue Hi-Fi-Anlagen, Fernseher oder Computer. An Energiesparen oder an Umweltschutz wird dabei selten gedacht.

Von Petra Aldenrath | 23.06.2006
    Das "Ministerium für Wissenschaft und Technologie" ist ein achtstöckiges Gebäude. Die Fassade ist hellgrau und zu großen Teilen mit wärmeisolierendem Aluminium verkleidet. Es gibt viele Fenster und Vorsprünge. Das Gebäude wirkt nahezu fragil im Vergleich zu den zwei Hochhäusern im Plattenbaustil, die es umgeben. Im Februar 2004 war Einweihungsfest für das erste und bisher einzige Haus in China, dem der "Goldstandard for green buildings" - eine Auszeichnung für ökologisches Bauen - verliehen wurde. Es ist die höchste Anerkennung, die weltweit für umweltverträgliches Bauen vergeben wird. Gebäudedirektor Yang zeigt stolz auf die Urkunde:

    " Ein "grünes" Gebäude. Das ist wirklich schwer in zwei Sätzen zu erklären. Es spart Energie, Wasser, Land, und als es gebaut wurde, konnte sogar bei dem Baumaterial gespart werden. Außerdem schützt es die Umwelt und passt sich harmonisch in die Landschaft ein."

    Jede einzelne Fensterscheibe, jeder Lichtschalter, alle Fußböden, Leisten, Toiletten und sogar die Aufzüge sind ein ökologisch-wertvolles Produkt, so Yang :

    " Unser Aufzug besitzt die gleichen Funktionen wie alle Aufzüge. Aber wir haben noch einige zusätzliche, die andere nicht haben. Dieser Aufzug kann seinen Energieverbrauch anpassen - je nachdem wie schwer er beladen ist. Sein Energieverbrauch ist unterschiedlich - je nachdem, ob er eine Person befördert oder 13."

    Doch das ist noch längst nicht alles, was das kluge Gebäude kann. Yang muss immer wieder schmunzeln, wenn Erstbesucher den Lichtschalter suchen:

    " Sieh dir die Lampe an. Sie hat keinen Schalter. Sie arbeitet automatisch. Wenn Leute im Raum sind und Licht gebraucht wird, wird sich die Lampe automatisch anschalten. Wenn kein Bedarf für Licht besteht, geht sie aus. Diese Lampe arbeitet mit dem natürlichen Licht zusammen. Wie heute: Draußen ist es bewölkt. Normalerweise scheint bei Tage hier kein Licht. Aber heute ist es nicht hell genug. Wenn das Tageslicht nicht ausreicht, wird sich die Lampe automatisch anschalten. Sie spendet genau so viel Licht wie nötig ist."

    Das Ministerium für Wissenschaft und Technologie ist durch und durch umweltverträglich konzipiert. Doch damit ist es eine Ausnahme in China. Die meisten, nämlich 95 Prozent aller Gebäude in China, sind nicht nach energiesparenden Kriterien gebaut. Aber nicht nur beim Bauen, grundsätzlich steckt in China der Umweltschutz noch in den Kinderschuhen.

    Seit dem wirtschaftlichen Aufschwung in den 80er Jahren wächst Chinas Energiebedarf stetig. Fabriken, Hochhäuser und Autobahnen werden im Schnellverfahren aus dem Boden gestampft. Gleichzeitig verändert sich auch das Konsumverhalten der Bevölkerung. Chinesen investieren in elektrische Geräte: Kühlschränke, Gefriertruhen, neue Hi-Fi-Anlagen, Fernseher oder Computer. An Energiesparen oder an Umweltschutz wird dabei selten gedacht, so Umweltexperte Edgar Endrukaitis von der Gesellschaft für technische Zusammenarbeit ,GTZ, in Peking:

    " Ich würde es mit den 60ern oder 70er Jahren vergleichen in Deutschland. Da hatten wir auch besonders hohe Wachstumszahlen gehabt. Es ging erstmal darum, dass jeder seinen bescheidenen Wohlstand aufbaut und versucht, sich ökonomisch wohl zu fühlen. Und dann kommt auch die Situation, dass man die Umwelt in Betracht zieht und sieht, dass die Gewässer verschmutzt sind, dass man nicht baden kann, dass man die Bettwäsche raushängt und die dann schwarz wird. Sie erinnern sich: "Der blaue Himmel über der Ruhr", war der Slogan von Willy Brandt, und so ist es auch hier in China. Mit dem steigenden Anspruch wird man anspruchsvoller an die Umwelt und reklamiert, dass da vom Staat etwas passiert."

    Auch in China gehen immer mehr Menschen wegen der zunehmenden Umweltschäden auf die Straße und fordern einen besseren Umweltschutz. Die chinesische Regierung erhielt in den vergangenen drei Jahren anderthalb Millionen Beschwerden wegen verseuchter Flüsse, Smog und anderer Umweltbelastungen. Chinas Wirtschaft wächst seit Jahren um circa neun Prozent - doch der Preis für das immense Wachstum ist hoch.

    In seinem jüngsten Weißbuch zur Umweltpolitik räumte China nun erstmals ein, seine zunehmende Umweltverschmutzung nicht in den Griff zu bekommen. "Die jährlichen Kosten der ökologischen Zerstörung sind bereits so hoch wie das Wirtschaftswachstum", heißt es dort. Die Schäden werden auf jährlich 200 Milliarden US-Dollar geschätzt. Nun will China umdenken und Umweltauflagen nach oben auf der Prioritätenliste rücken. Bis 2010 will China - so der jüngste Umweltplan - verseuchte Regionen säubern und weitere Verschmutzungen verhindern.

    In der Hauptstadt Peking sind nur an wenigen Tagen im Monat blauer Himmel und die Sonne zu sehen. Meist verhüllt eine diesig beige-graue stinkende Smogglocke die Stadt. Eine Blechlawine von zwei Millionen Autos schiebt sich täglich durch die Straßen. Der Büroangestellte Li steigt nie ohne seine Atemschutzmaske aufs Fahrrad. Wegen der Luftverschmutzung plage ihn, so schimpft Li, der Reizhusten:

    " Im Westen Pekings ist eine Stahlfabrik, im Osten eine Chemiefabrik. Die meisten heizen hier im Winter mit Kohle. Man kann schon sagen, dass die vielen Autos so viele Abgase in die Luft pusten, aber es gibt noch andere Gründe. Die Abgaskontrollen sind zu lax, und du musst mehr Geld investieren, um die Filtersysteme in den Fabriken zu erneuern."

    Das wird auch versucht. Doch in China blüht die Korruption. Fließt Bares, drückt man nicht selten beide Augen zu, und der Filter wird einfach vergessen. Der Industrialisierungsprozess, der im Westen über 100 Jahre dauerte, vollzieht sich hier im Zeitraffertempo. China ist binnen kurzer Zeit zu einem der größten Luftverschmutzer der Welt geworden. Nach den USA stößt das Reich der Mitte die meisten CO2- Emissionen aus. Den Hautteil seiner Energie - nämlich über 80 Prozent - gewinnt China aus fossilen Brennstoffen, wie der Steinkohle. Abgase werden ungefiltert in die Luft gepustet, Fabriken leiten giftige Substanzen in die Flüsse.

    70 Prozent aller chinesischen Flüsse gelten als verdreckt. Am längsten Fluss Chinas, dem Yangtze, ist durch die extreme Verschmutzung die Trinkwasserversorgung von mehr als 180 Städten bedroht. Experten befürchten, dass die Belastung mit Giftstoffen den Yangtze innerhalb der nächsten fünf Jahre vollständig zum Umkippen bringen könne. Sie schätzen den Fluss bereits heute als krebserregend ein.

    An eben diesem Fluss wurden im Mai mit einem bombastischen Feuerwerk die letzten Betonarbeiten des Drei-Schluchten-Staudamm-Projektes abgeschlossen. 13 Jahre, nachdem der Bau des gigantischen Staudamms begonnen hat, erreichte damit der graue Betonwall seine geplanten unglaublichen Ausmaße: 185 Meter hoch und mehr als zwei Kilometer lang:

    " Freunde! Der Bau dieses Dammes ist ein historisches Ereignis. 25.000 Menschen haben hier gearbeitet. 25 Milliarden US-Dollar hat das Projekt gekostet. Der Drei-Schluchten Staudamm ist Chinas ambitioniertestes Projekt seit dem Bau der Großen Mauer."

    Hieß es in der Festansprache zur Fertigstellung des Betonwalls. 26 Riesenturbinen sollen vom Jahr 2008 an soviel Strom liefern wie 14 Kernkraftwerke. Doch Umweltschützer und Menschenrechtler kritisieren das von der Regierung hoch gelobte Projekt. Fabriken am Ufer, Städte und Dörfer - mitsamt ihren Giften und Abfällen - wurden für das Staudammprojekt geflutet. Das Wasser, so Umweltaktivistin Dai Qin, sei ungenießbar:

    " Beamte des Drei-Schluchten-Staudammprojekts haben bereits nach anderen Wasserreserven Ausschau gehalten. Sie selbst weigern sich das Wasser zu trinken, aber die einfachen Leute, die trinken es weiter. Nach einem Bericht ist mehr als ein Drittel des Wassers nicht trinkbar."

    Darüber hinaus bezeichnen Umweltaktivisten wie Dai Qin die Energie, die in zwei Jahren mittels der Riesenturbinen des Drei-Schluchten-Staudamms gewonnen werden soll, schon jetzt als den teuersten Strom der Welt:

    " Der normale Strompreis beträgt umgerechnet etwa einen Cent pro Kilowattstunde, beim Drei-Schluchten Staudamm liegt der Preis bei über 25 Cent. Aber die lokalen Regierungen wird man zwingen, diesen teuren Strom zu kaufen - schon als politisches Signal."

    Nicht nur der Bau des Projektes, sondern auch die massiven Umsiedlungen haben zu dem Preisanstieg geführt. 1,3 Millionen Menschen mussten ihre Häuser verlassen.

    So wie Chen Yi und Tan Shi. Das alte Ehepaar hat über 70 Jahre am Yangtze gelebt. Heute sind die beiden zurückgekommen. Fassungslos blicken sie auf die Gegend, in der sie einst ihre Kindheit verbracht haben, zur Schule gegangen sind, geheiratet und Kinder bekommen haben. Der alte Chen nimmt seine Frau in den Arm. So stehen sie und schauen auf die gigantische Staumauer, die ihr Leben veränderte:

    " Genau hier stand unser Haus, hier war unser Garten mit den Fischteichen. Wir hatten einen herrlichen Blick. Wir mussten gewaltige Opfer bringen für das Land. Man hat uns das Recht auf Heimat genommen."

    Klagen die beiden. Chen Yi und Tan Shi wurden in ein Hochhaus der Kreisstadt umgesiedelt. Glücklich sind sie dort nicht. Doch immerhin haben die beiden eine neue Wohnung bekommen. Nicht alle, die ihr Land aufgeben mussten, erhielten die vom Staat versprochene Entschädigung.

    Bauer Fu sitzt mit seinen Freunden zusammen in einem schummrigen Zimmer. Auf dem Tisch stehen Becher, gefüllt mit lauwarmen Bier. So liebt Bauer Fu das Getränk:

    " Ich habe mich bei der Regierung beschwert. Mehr als 50 Mal war ich bei der Stadtregierung. In allen Petitionsbüros gibt es lange Einträge über mich. Sogar das Oberste Gericht kennt mich. Aber nie wurde mir geholfen. Ich wurde bedroht und geschlagen."

    Das erzählte Fu im Mai dieses Jahres. Auf dem Rückweg von einem Polizeiverhör attackierte ihn ein Angreifer mit einem schweren Gegenstand. Seitdem ist Fu von der Schulter abwärts gelähmt. Und erst kürzlich wurde er nach einem Interview mit der ARD wieder körperlich angegriffen.

    Um den Energiehunger des Landes zu stillen, werden die Menschenrechte mit Füßen getreten. Bauern werden enteignet, aber nicht entschädigt. In manchen Flussdörfern erkranken immer mehr Menschen an Krebs, da sie verseuchtes Wasser trinken. Doch solche Missstände leugnet die Regierung gern.

    Stattdessen verweist sie auf Erfolge. Bis zum Jahr 2020 will das Reich der Mitte den Anteil der erneuerbaren Energien mehr als verdoppeln. Zehn Prozent der Gesamtenergie sollen bis dahin aus den so genannten "Renewables" gewonnen werden, wie Windkraft, Solarenergie, Biomasse oder Erdwärme. Internationale Umweltverbände loben das Engagement. Doch was oft dabei vergessen wird: China will nicht nur die erneuerbaren Energien, sondern alle Energieformen innerhalb der nächsten Jahre weiter entwickeln.

    32 neue Atomkraftwerke sind in Planung. Noch gigantischer ist der Ausbau der Wasserkraft. Im Süden des Landes sind Superstaudämme geplant - noch bombastischer als das Drei-Schluchten-Projekt. Deshalb werden die erneuerbaren Energien immer nur ein kleiner Teil des großen Kuchens bleiben. Statt nach immer neuen Energiequellen zu suchen und immer gigantischere Energiegewinnungsprojekte zu planen, rät Edgar Endrukaitis von der GTZ den Chinesen erstmal zu einfacheren und umweltverträglicheren Mitteln:

    " Ich glaube, dass größte Ziel sind Energieeinsparungen. Nur so können die CO2-Emissionen sehr kurzfristig reduziert werden. Das ist bestimmt leichter zu erreichen, als die gesamten Energiestrukturen zu verändern."

    So wie in Chinas umweltfreundlich gebautem "Ministerium für Wissenschaft und Technologie" in Peking, dem Gebäude, das vom Keller bis zum Dach nach energiesparenden Kriterien gebaut wurde. Hier werden zwischen 50 bis 70 Prozent weniger Energie benötigt. Das Gebäude verbraucht bei einer Grundfläche von 19.000 Quadratmeter genauso viel wie ein anderes Haus mit 3000 Quadratmetern. Oben auf dem Dach sind die Solarzellen in einer auffällig designten Schale versteckt. Sie schwebt wie ein Halbmond über dem Dach. Die Technik für das gesamte System ist im Keller untergebracht

    Zwei große Boiler stehen dort. Jeder ist 100 Tonnen groß. Einer mit Wasser für die Klimaanlage, einer mit Wasser für die Heizung. Im Keller ist auch das Kontrollsystem des Hauses. Alle Zimmer sind mit Detektoren versehen. Auf dem Computer erscheinen die Versorgungsleitungen, Gradangaben und auch die Luftfeuchtigkeit. Ein ausgeklügeltes System, so Gebäudedirektor Yang :

    " Das Haus ist fähig, die gesamte Luft in einer Stunde auszutauschen und zu erneuern. Wir haben ein sehr gutes Heizungssystem. Dieses Haus hat Wände, die aus drei Schichten bestehen. Wir haben während der Winter-Ferien einmal ausprobiert, acht Tage nicht zu heizen. Die Temperatur ist nur von 22 Grad auf 19 Grad gesunken. Draußen waren es zehn Grad minus."

    Mehr als 15 Millionen Einwohner sind zur Zeit in Peking registriert. Dazu kommen noch vier Millionen, die vorübergehend hier leben. Die Stadt wächst unaufhörlich. Wissenschaftler prognostizieren, dass Peking bis zum Jahr 2010 ernsthafte Versorgungsprobleme haben wird. Für den Amerikaner Lester Brown, Chinaexperte und Umweltökonom, sollte Wasser das Thema Nr. 1 für die chinesische Regierung sein.

    " Die Realität ist, dass der Wasserspiegel im gesamten Norden sinkt. Und wenn der Wasserspiegel sinkt, dann trocknen Brunnen aus, dann trocknen Flüsse aus, dann trocknet das Land aus. Und das kann man hier in großem Maßstab beobachten."

    80 Prozent aller Wasserressourcen Chinas sind auf das flussreiche Südchina verteilt. Als Lösung für die Wasserprobleme im Norden lässt die Regierung nun mehrere Kanäle vom Süden in den Norden graben. Die Kanäle sind jeweils über 1000 Kilometer lang - das ist etwa so weit wie von Berlin bis nach Norditalien. 12,9 Milliarden Kubikmeter Wasser sollen jährlich aus den Wasservorräten im Süden abgezapft werden und durch die Rohre in den Norden gepumpt werden. So will man Wasserengpässe im Norden verhindern.

    Der weltweite Klimawandel, die Bevölkerungsexplosion in China, das Wirtschaftswachstum, die rasche Industrialisierung und das mangelnde Umweltbewusstsein sind Faktoren, die dazu beitragen, dass Dürren und chronische Trockenheit für die nordchinesischen Ebenen zum Überlebensproblem geworden sind.

    In den Dürregebieten Chinas verlassen immer mehr Menschen ihre Heimat, weil ihre Dörfer versandet sind. Die Gründe für die immer weitere Ausbreitung der Wüste sind zu 80 Prozent hausgemacht, so Umweltökonom Lester Brown:

    " Was ist passiert: Nach den ökonomischen Reformen 1978, als die landwirtschaftlichen kommunistischen Produktionsbrigaden in Privateigentum verwandelt wurden, damals hätte die Regierung den Viehbestand kontrollieren müssen. Es kam zu einer klassischen Tragödie. Jede einzelne Familie wollte mehr Vieh haben, Schafe und Ziegen - aber keiner kümmerte sich um die Folgen. Und wenn einmal die Vegetation vom Grasland weggefressen ist, wenn das Land offen daliegt, dann kommt der Wind. Es entstehen Sandstürme. Das ist ein Zeichen dafür, dass produktives Land in Wüste verwandelt wird."

    Die Umweltschäden Chinas sind mittlerweile auch in anderen Teilen der Welt zu spüren. Zwar gibt es Projekte, die versuchen, die sich ins Landesinnere ausdehnende Wüste zu stoppen, die Regierung bemüht sich mit Kampagnen, die Menschen zum umdenken zu bewegen, sie erlässt Gesetze und verhängt Verbote. Doch wer nicht direkt von einem Umweltdesaster betroffen ist, kümmert sich wenig darum; er möchte teilhaben am boomenden Wirtschaftsaufschwung. In Peking, das vom Wassermangel bedroht ist, werden die Straßen regelmäßig nass abgespritzt, in den Vorgärten der Reichen läuft der ganze Tag die Rasensprenkleranlage, Sparsysteme werden kaum benutzt. Toilettenspülungen laufen pausenlos, Wasserhähne tropfen.

    In Chinas einzigem durch und durch umweltbewusst gebauten Haus in Peking passiert das nicht. Durch das Wassersparsystem dort werden pro Jahr 10.000 Kubikmeter Wasser gespart. Ganz auf dem Dach des "Ministeriums für Wissenschaft und Technologie" ist ein Garten angelegt - mit einem Fischteich, Bonsaibäumen, Gräsern und Blumen im Sommer.

    Herr Yang fühlt sich sichtlich wohl als Direktor des umweltverträglichsten Gebäudes in China, doch er weiß auch, dass ein Haus nicht reicht, um Chinas Umweltsünden zu beseitigen.

    " Wenn wir nicht anfangen Energie zu sparen, dann werden wir einer immer größeren Umweltverschmutzung gegenüberstehen. So ein grünes Gebäude wie dieses spart Energie, es passt sich in die Umgebung ein, und es fördert auch das Wohlbefinden der Menschen. Unser Ziel ist, wieder blauen Himmel zu sehen."