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Verfassungsschutz
Terrorverdächtiger wollte wohl Flughafen attackieren

Der in Leipzig festgenommene Terrorverdächtige aus Syrien wollte nach Erkenntnissen des Bundesamtes für Verfassungsschutz einen Anschlag auf einen Flughafen in Berlin verüben. Das bestätigte Verfassungsschutzpräsident Maaßen.

10.10.2016
    Nach dem Terroralarm in Chemnitz kontrollierten Polizeibeamte auch Fahrzeuge am Berliner Flughafen in Schönefeld.
    Nach dem Terroralarm in Chemnitz kontrollierten Polizeibeamte auch Fahrzeuge am Berliner Flughafen in Schönefeld. (pa/dpa/Gambarini)
    "Wir hatten Hinweise - nachrichtendienstliche Hinweise -, dass er zunächst einmal Züge in Deutschland angreifen wollte. Zuletzt konkretisierte sich dies mit Blick auf Flughäfen in Berlin", sagte Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen am Abend im ARD-Fernsehen.
    Seit Anfang September habe ein Hinweis auf einen geplanten Anschlag der Extremistenmiliz IS in Deutschland vorgelegen. Bis Donnerstag vergangener Woche habe man gebraucht herauszufinden, wer dafür verantwortlich sei. Daraufhin sei der Verdächtige observiert worden. Am folgenden Tag habe er Heißkleber gekauft - was zum Zugriff der Polizei am Samstag in Chemnitz führte. Die Behörden gingen nach Angaben von Maaßen davon aus, dass der Kleber die letzte noch notwendige Chemikalie für eine Bombe war.
    Nach einem missglückten Zugriff der Polizei am Samstag in Chemnitz war der 22-jährige Dschaber al-Bakr heute in Leipzig festgenommen worden. In der Chemnitzer Wohnung, in der er sich aufgehalten haben soll, fanden die Ermittler 1,5 Kilogramm Sprengstoff. Inzwischen sitzt er in Untersuchungshaft. Bundeskanzlerin Angela Merkel dankte dem Syrer, dessen Hinweis zur Festnahme geführt habe. Auch Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) lobte ihn als "mutigen und verantwortungsbewussten" Mitbürger.