Verfluchgeschichten

Hol' Dich der Teufel!

Eine Frauenhand sticht mit Zahnstochern in eine Voddoo-Puppe.
Das Verfluchen hat in vielen Kulturen eine lange Tradition. Gilt das auch noch heutzutage für die moderne Gesellschaft? © Imago / Paul von Stroheim
Von Bettina Mittelstraß · 05.06.2016
"Allerheiligste Göttin Sulis, ich verfluche den, der meinen Mantel geklaut hat. Um den Schlaf gebracht werden und kinderlos bleiben soll der Manteldieb!" So wünschte es sich ein Fluchender vor rund 2000 Jahren in Griechenland, und die Götter mögen ihm geholfen haben.
Auf kleinen Bleitafeln belegten die Menschen der klassischen Antike ihre alltäglichen Gegner mit Flüchen - den Konkurrenten beim Pferderennen oder den Nebenbuhler. Beschwörende Magie, unheilvolles Sprechen oder der böse Blick - bis heute erzählt sich kaum eine Kulturgeschichte ohne Protagonisten im Bann unheimlicher Mächte. Wehe der ganzen Welt vor dem Fluch des Pharaos! Im Märchen ist es die böse Fee, die Dornröschen verflucht. Letzte Hoffnung für den Einzelnen: der richtige Talisman gegen Vodoo-Zauber oder wenigstens ein wehrhafter Charakter gegenüber psychologischer Manipulation und den verflixten Kettenbriefen.
Produktion: DLF 2013