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Vergütung
Volkswagen deckelt Managergehälter

Die Bezüge der Volkswagen-Manager sollen deutlich gekürzt werden. Der Aufsichtsrat des Autokonzerns beschloss eine Reform des Vergütungssystems, mit dem die Sätze gesenkt werden. Die Folgen der Abgas-Manipulationen belasten zwar Volkswagen weiter. Dennoch fuhr das Unternehmen im vergangenen Jahr einen Gewinn von 5,1 Milliarden Euro ein.

24.02.2017
    Blick auf das Verwaltungshochhaus des VW-Werks in Hannover
    Blick auf das Verwaltungshochhaus des VW-Werks in Hannover (dpa)
    Bei Volkswagen sollen die Top-Manager nach dem Abgasskandal durch eine Obergrenze sowie Einschnitte bei Bonuszahlungen künftig weniger verdienen. Der Aufsichtsrat beschloss am Freitag eine Reform des Vergütungssystems. Das Gehalt des VW-Chefs wird bei zehn Millionen Euro und das der übrigen Vorstandsmitglieder bei 5,5 Millionen Euro gedeckelt. Damit sinkt laut VW die theoretisch mögliche Maximalvergütung im Vergleich zum alten System um bis zu 40 Prozent.
    Vorstandschef Matthias Müller erklärte, der Vorstand stehe voll hinter der Modernisierung des Vergütungssystems und habe der Modifikation der laufenden Verträge zugestimmt. Die neue Regelung tritt damit bereits für 2017 in Kraft.
    Kritik an hohen Boni bei VW
    Zuletzt hatte es Kritik gegeben, weil das Top-Management von VW hohe Boni erhalten hatte, obwohl das Unternehmen wegen des Dieselskandals 2015 den höchsten Verlust der Firmengeschichte schrieb. 2016 verzeichnete VW dagegen einen Gewinn von 5,1 Milliarden Euro, wie die Unternehmensleitung mitteilte.
    Der Umsatz stieg laut Angaben um vier Milliarden Euro auf 217,3 Milliarden Euro - und damit auf einen neuen Rekord. Weltweit lieferte der Konzern 10,3 Millionen Fahrzeuge aus - auch das ist eine neue Bestmarke. "Die Zahlen zeigen: Volkswagen ist sehr robust aufgestellt, operativ und finanziell", sagte Müller. Das abgelaufene Geschäftsjahr habe dem Konzern aber viele Herausforderungen gestellt.
    Auch 2016 musste Volkswagen wegen der Abgasmanipulation viel Geld zur Seite legen. Allerdings war es mit 6,4 Milliarden Euro diesmal deutlich weniger als im Vorjahr. Insgesamt hat der Konzern in den vergangenen beiden Jahren wegen der Abgasaffäre 22,6 Milliarden Euro zurückgestellt.
    (hba/at)