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Verhandlungen bei Paris
Klimakonferenz geht in die Verlängerung

Ein neues weltweites Klimaabkommen wird es heute noch nicht geben. Die Konferenz in Le Bourget bei Paris wird bis morgen verlängert, teilte die französische Konferenzpräsidentschaft mit. Dabei hatte Frankreichs Außenminister Laurent Fabius zuletzt immer wieder betont, dass genau das nicht passieren solle.

11.12.2015
    Ein Entwurf für einen Klimavertrag auf der Konferenz in Le Bourget bei Paris.
    Ein Entwurf für einen Klimavertrag auf der Konferenz in Le Bourget bei Paris. (picture alliance / dpa / Benoit Doppagne)
    Eine Einigung ist offenbar noch nicht so nahe, wie es manche Delegierte gedacht hatten. Eigentlich sollte die Konferenz bei Paris heute enden, nun wird nach offiziellen französischen Angaben bis morgen weiterverhandelt. "Das ist wie ein Marathon. Es sind die letzten Meter, die am schwierigsten sind", sagte Fabius. Viele der bisherigen UNO-Klimakonferenzen dauerten länger als geplant, zum Beispiel die in Kyoto, Kopenhagen und Durban.
    Unter anderem aus Malaysia hatte es zuletzt Kritik gegeben. Der Unterhändler Gurdial Sing Nijar warf reichen Ländern vor, ihre Verantwortung im Kampf gegen den Klimawandel an ärmere Länder abzuschieben. Man könne nicht von jetzt auf gleich zu erneuerbaren Energien wechseln.
    In der Nacht hatten die Unterhändler weiter über einen Abkommensentwurf verhandelt. Die Klimachefin der UNO, Christiana Figueres, sagte, der Weg zeige in Richtung einer ehrgeizigen und fairen Vereinbarung. Grundlegendes Ziel soll es sein, die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen. Vor allem Inselstaaten fordern, dass das Limit auf 1,5 Grad festgesetzt wird. Der Präsident des Naturschutzbundes Deutschland, Olaf Tschimpke, lobte, dass das 1,5-Grad-Ziel nun im Entwurf steht, aber bezweifelt die erfolgreiche Umsetzung:
    Der Entwurf ist mittlerweile auch etwas zusammengeschrumpft. 14 Seiten sind es nicht mehr.
    Am Donnerstag hatte Frankreich den ersten Entwurf für ein weltweites Klimaabkommen vorgelegt, das das 2020 auslaufende Kyoto-Protokoll ersetzen soll.
    (pr/bn)