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Vier lange Jahre

Mein Blick aus dem Berliner Büro hoch oben in der Bundespressekonferenz fällt auf das Bundeskanzleramt und – von mir aus gesehen – dahinter, die Siegessäule. Dort hat Barack Obama vor gut vier Jahren Hunderttausende verzückt. Der Tag damals, er scheint viel länger her.

Von Klaus Remme | 31.10.2012
    Der jugendlich wirkende Kandidat ist äußerlich ergraut, innerlich gereift. Als selbsternannter "Weltbürger" sprach er seinerzeit zu den Massen. Es war die "Hope & Change"-Rhetorik, die damals so verheißungsvoll klang und jetzt im Rückblick so oft naiv wirkt:

    Planet retten! Kindern die Zukunft zurückgeben! Antworten, wenn das Schicksal ruft!

    Das Schicksal rief dann ziemlich schnell. Sieben Wochen nach Obamas Rede eskalierte die Finanzkrise, weitere sieben Wochen später gewann Obama die Wahlen und im Oval Office warteten vor allem Schulden und Probleme. Angefangen mit der politischen Niederlage rund um die versprochene Schließung von Guantanamo kam wenig später fast nur noch Kritik am neuen Präsidenten, auch aus Deutschland.

    Vor diesem Hintergrund wirkt die aktuelle Forsa-Umfrage hierzulande umso interessanter: 92 Prozent würden Obama wählen, nur vier Prozent Mitt Romney. Alles offenbar eine Frage der Alternativen. Auch interessant: 81 Prozent der befragten Deutschen glauben, Obama gewinnt, nur zehn Prozent setzen auf Romney. Das wiederum offenbart entweder grenzenlosen Optimismus oder einen Mangel an Fantasie.


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