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Violaumayer, doppelt gut

Mitten in den Zwillingen, ein Stück rechts unterhalb von Kastor und Pollux, steht in diesen Nächten der Asteroid Violaumayer. Leider hat er nur eine Helligkeit von 16. Größenklasse - er ist also etwa zehntausendmal schwächer als die gerade noch mit bloßem Auge sichtbaren Sterne am Himmel.

Von Dirk Lorenzen | 10.01.2013
    Die Namensgebung dieses Asteroiden ist kurios: Es ist eine Kombination aus Violau und Mayer. Violau ist ein kleiner Ort in der Nähe von Augsburg. Dort befindet sich das Bruder-Klaus-Heim, ein Schullandheim mit exzellenter Sternwarte.

    Initiator und guter Geist dieser Einrichtung ist Martin Mayer, der gemeinsam mit seiner Frau in unermüdlicher Arbeit eine wunderbare Volkssternwarte geschaffen hat.

    Bei zahllosen Führungen, Vorträgen, Tagungen und Jugendcamps hat Martin Mayer mit seinem einzigartigen Stil voller Enthusiasmus die Faszination des Weltalls vermittelt.

    Die öffentliche Sternwarte ging an einem denkwürdigen Datum in Betrieb: Am 11. August 1999, dem Tag der totalen Sonnenfinsternis in Süddeutschland.

    Als die Internationale Astronomische Union Martin Mayer und den Ort Violau im Kosmos ganz besonders ehren wollte, gab es zwei Probleme. Durch das All zog bereits Asteroid Viola, den man leicht mit Violau hätte verwechseln können. Auch Meyer gab es schon als Asteroid, wenn auch mit E nicht mit A, wie Martin Mayer.

    Um Missverständnisse zu vermeiden, schuf die IAU sehr kreativ einen ausgezeichneten Namen. Durch das Sonnensystem zieht nun nicht der Asteroid Violau oder Mayer, sondern – doppelt gut – Violaumayer.

    Bahndaten des Asteroiden Violaumayer

    Website der Volkssternwarte Streitheim, nicht weit von Violau

    Bericht über den weiteren Ausbau der Volkssternwarte