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Von wegen ruhige Seitenstraße

Früher war die Welt noch in Ordnung. Die Menschen glaubten, die Erde würde im Mittelpunkt der Welt ruhen und der gesamte Himmel sich um sie herum drehen.

Von Hermann-Michael Hahn | 14.09.2013
    Doch dann lernten die Astronomen, dass die Erde als ein Planet unter vielen die Sonne umrundet. Aber auch die Sonne steht nicht still. Sie bewegt sich gemeinsam mit den Sternen ihrer Umgebung innerhalb von rund 220 Millionen Jahren einmal um das Zentrum der Milchstraße.

    Dabei schien die Sonne nicht einmal eine besondere Adresse auf einer der Prachtstraßen zu besitzen. Als solche können die auffälligen Spiralarme gelten, die sich in weitem Bogen vom Zentrum der Milchstraße nach außen erstrecken. Dort vibriert das Leben der Galaxis, denn dort entstehen auch heute noch viele neue Sterne.

    Die Sonne liegt vielmehr etwa auf halbem Wege zwischen zwei Spiralarmen. In ihrer Umgebung waren bislang nur wenige Sternentstehungsgebiete bekannt.

    Weil sie alle etwa in Richtung zum Sternbild Orion liegen, wird auch die Sonne als Teil dieser "Orion-Gasse" angesehen, einer eher unauffälligen Stichstraße des sogenannten Perseus-Arms der Galaxis.

    In einer groß angelegten Messkampagne haben Radioastronomen nun die Entfernungen zu zahlreichen Sternentstehungsregionen neu bestimmt. An dieser Arbeit waren auch Forscher des Bonner Max-Planck-Instituts für Radioastronomie beteiligt.

    Sie fanden heraus, dass mehrere der ursprünglich dem Perseus-Arm zugerechneten Sternentstehungsgebiete in Wirklichkeit in der Orion-Gasse liegen und diese damit doch mehr Leben enthält als vermutet.


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