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Vor 75 Jahren wurde Lutz Schmadel geboren
Der Astronom mit den Asteroidennamen

Lutz Dieter Schmadels Leidenschaft waren Asteroiden - nach dem Studium beschäftigte er sich vor allem mit deren Bahneigenschaften. Gemeinsam mit Kollegen entdeckte er knapp 250 Asteroiden, von denen er auch viele selbst benannte - heute ist er bekannt für sein legendäres Asteroiden-Lexikon.

Von Dirk Lorenzen | 02.07.2017
    Bei der Benennung dieser Objekte war er äußerst kreativ. Für einen im Herbst 1990 entdeckten Asteroiden schlug er den Namen Ratzinger vor. Denn zur Zeit der Entdeckung hatte der damalige Kurienkardinal Joseph Ratzinger die vatikanischen Archive für die Wissenschaft geöffnet.
    Andere von Lutz Schmadel entdeckte Asteroiden heißen Karlmay, Zille, Karlvalentin, Stauffenberg oder nach den Astronomenkollegen Krautter, Wambsganss, Quirrenbach und Dorschner. Asteroidennamen haben Lutz Schmadel weltweiten Ruhm eingebracht. Denn er veröffentlichte seit den neunziger Jahren das "Lexikon der Kleinplanetennamen". Die dicken blauen Bände sind allen ein Begriff, die sich für Asteroiden interessieren.
    Der Namen des Asteroiden (2234) Schmadel im Asteroiden-Lexikon.
    Verdienter Eintrag: Erklärung des Namens des Asteroiden (2234) Schmadel im berühmten Lexikon. (Lorenzen)
    In der letzten Auflage ist der Ursprung der Namen von mehr als siebzehntausend Kleinplaneten erklärt. Lutz Schmadel ist Oktober 2016 im Alter von 74 Jahren gestorben. In seinem legendären Lexikon ist er auch selbst verzeichnet: Der Asteroid (2234) heißt ihm zu Ehren Schmadel.