Der Flug von Apollo 11 auf den Mond war ein sehr riskantes Unterfangen. US-Präsident Richard Nixon hatte daher bereits eine Trauerrede vorbereitet, die er im Fall eines Unglücks gehalten hätte.
Heute vor 50 Jahren hat Gerhard Bogner, damals Sendeleiter des Bayerischen Rundfunks, vorgeschlagen, was im Programm im Falle des Todes der Astronauten geschehen sollte.
Das Fernschreiben ist "an die Herren Programmdirektoren und Sendeleiter aller ARD-Anstalten" gerichtet – Frauen waren damals noch nicht auf diese Positionen vorgelassen worden. Der Betreff lautet "Apollo 11 – falls negativ" und oben steht "EILT – sofort auf den Tisch".
Im Text heißt es etwas sperrig: "Der BR glaubt, dass ein negativer Verlauf bei aller menschlicher Anteilnahme eine kalkulierte Möglichkeit im Rahmen einer allerdings weite Teile der Menschheit betreffenden Unternehmung bedeuten würde."
Dann machen sich die BR-Granden Gedanken über das Empfinden der Zuschauer: "Wir nehmen an, dass die Öffentlichkeit dann sehr lebhaft und wahrscheinlich auch mit dem Wort 'tragisch' reagieren würde, würden aber keinesfalls ein Trauerprogramm bringen."
Die Rundfunkanstalten hatten vor, auch bei einem Unglück intensiv zu berichten. Dennoch gab es eine Empfehlung des BR: "Wir würden unangebracht heitere und stark rhythmisierte Musik vorübergehend und stillschweigend vermeiden."
Am Ende heißt es "mit besten Grüßen, das Beste hoffend, Ihr Gerhard Bogner". Die Hoffnung hat sich erfüllt – bei Apollo 11 gab es keine Probleme und im Fernsehprogramm keine Änderungen.