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Voyager und die Heliopause

Heute vor 34 Jahren startete die Raumsonde Voyager 1 von Cape Canaveral aus zu einer weiten Reise. Inzwischen ist sie mehr als 115mal so weit von der Sonne entfernt wie die Erde und nähert sich der Heliopause.

Von Hermann-Michael Hahn | 05.09.2011
    Dies ist die Grenze, an der der "richtige Weltraum" beginnt. Dort ist der Sonnenwind, eine ständig von der Sonne ausgehende Teilchenströmung, nicht mehr nachzuweisen.

    Bislang glaubte man, dass sich die Übergangszone zwischen dem vom Sonnenwind dominierten Bereich und dem interstellaren Raum in drei Bereiche gliedere: Aus Richtung Sonne kommend überquert man zunächst eine sogenannte Stoßfront, an der die Sonnenwindteilchen deutlich abgebremst werden.

    Hinter dieser Stoßfront erstreckt sich eine Zone, in der sich die abgebremsten und aufgeheizten Teilchen des Sonnenwindes mit der kälteren, von außen anströmenden interstellaren Materie vermischen. Noch weiter draußen sollte die Heliopause den Einflussbereich der Sonne endgültig beenden.

    Voyager 1 hat die Stoßfront bereits Ende 2004 passiert und durchquert seither die Übergangszone. Jetzt registrieren die Messgeräte seit Monaten keine weitere Strömung der Sonnenwindteilchen mehr.

    Für die Forscher kommt dies überraschend, denn sie hatten an der Heliopause, der Grenze zum "freien Weltraum", keine weitere Zwischenschicht erwartet.

    Die Wissenschafter halten es für möglich, dass die Sonnenwindteilchen durch ein schwaches Magnetfeld gestoppt werden, das von der Strömung des interstellaren Gases mitgeführt wird. Jedenfalls kann Voyager 1 der Heliopause nun nicht mehr fern sein.

    Mehr über Voyager vor dem Tor zum Weltall

    NASA-Website der Voyager-Mission