Weil sie Computer, Datenbanken, Bibliotheken und Teleskope nicht nutzen konnte, musste sie die Uni verlassen. Ein Lehrer erzählte ihr von einem NASA-Projekt, das den Kosmos buchstäblich spürbar machen wollte – und forderte sie auf, dort mitzumachen.
Inzwischen benutzt Wanda Diaz Geräusche, um in den Himmel zu gucken. Ein Programm auf ihrem Laptop übersetzt die Daten in Töne, ein Sternspektrum ebenso wie die Verteilung von Wasserstoffgas zwischen den Sternen.
Bildungsniveau wirtschaftlich schwacher Länder verbessern
Das mag ungewöhnlich sein, unwissenschaftlich ist es nicht. Denn fast alle Daten aus dem Kosmos sind für das bloße Auge nicht wahrzunehmen. Es ist letztlich kein Unterschied, ob Astronomen Infrarot- oder Röntgenstrahlen in sichtbares Licht oder in hörbare Töne umsetzen.
Experimente zeigen, dass oftmals mit dem Gehör Phänomene zu erfassen sind, die dem Auge verborgen bleiben. Das All anzuhören ist also keine Notlösung – es ist einfach eine andere Art des Forschens.
Heute ist Wanda Diaz im Büro der Internationalen Astronomischen Union in Südafrika tätig. Ihr Team will mit Hilfe der Himmelskunde das Bildungsniveau wirtschaftlich schwacher Länder verbessern.
Die Astronomin möchte möglichst vielen Menschen das Weltall zugänglich machen – jenen aus armen Regionen ebenso wie jenen mit körperlichen Einschränkungen.