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Wanderer zwischen verschiedenen Welten

Was für ein merkwürdiger Bursche ist doch der Seefahrer Maqroll. Man kann ihm in den verschiedensten Winkeln der Welt begegnen, in Panama, an den Küsten des Mittelmeers, in den Anden, in Istanbul. Die Abenteuerromane sind jetzt in einer Sammelausgabe erschienen.

Von Eberhard Falcke | 21.08.2005
    Maqrolls Leben steckt voller Geschichten und doch ist von ihm kein Seemannsgarn zu befürchten. Er hat viel von einem Glücksritter und gleichwohl ist sein wahres Lebensthema das Scheitern. Leicht kann er wie ein Abenteurer erscheinen, der mit Tatkraft halsbrecherische Herausforderungen annimmt. Ebensogut aber gleicht er einem Geworfenen, mit dem die niedrigen und höheren Mächte des Daseins ihr willkürliches Spiel treiben. Nicht nur als Charakter sondern auch als literarische Figur ist er ein Wanderer zwischen den verschiedensten Welten. Doch hören wir, wie Álvaro Mutis, sein Autor und Erfinder, uns Maqroll vorstellt.

    "Er war ein wortkarger Mann mit einem Sinn für etwas eigenen, beißenden Humor, sehr rücksichtsvoll und sensibel in seinen Freundschaftsbeziehungen, er kannte die verblüffendsten Berufe und war sich, ohne gerade ein Frauenheld zu sein, weiblicher Gegenwart sehr bewußt, man könnte fast sagen, von ihr abhängig."

    Wer von Álvaro Mutis spricht, kann von Maqroll nicht schweigen. Maqroll ist in Mutis’ Werk nicht nur ein Held unter anderen, er ist vielmehr die Hauptfigur des kolumbianischen Schriftstellers schlechthin. Maqroll der Gaviero wird er genannt; das ist auf Schiffen der Mann im Mastkorb. Schon mit neunzehn Jahren hatte sich Mutis diesen welterfahrenen Helden als poetisches Alter ego erfunden, um den frühreifen Einsichten seiner Lyrik mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen. Trotzdem kam Maqroll als Romanheld erst sehr viel später zu Papier. Denn Mutis verstand sich die längste Zeit seines Lebens vornehmlich als Lyriker.

    Geboren wurde Álvaro Mutis 1923 in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá. Sein erster Gedichtband wurde 1948 bei politischen Unruhen ein Raub der Flammen. Wegen eines drohenden Gerichtsverfahrens unter der Militärdiktatur verließ er Kolumbien und lebt seit 1956 in Mexico. Trotzdem brachte ihn damals ein zweifelhaftes Auslieferungsbegehren für fünfzehn Monate in ein mexikanisches Gefängnis. Dort machte Mutis, wie er sagt, prägende Erfahrungen, die "extrem und absolut" waren.

    Die Tatsachen des Lebens mischten sich auch weiterhin kräftig in die poetische Arbeit ein. Zum einen, weil der Schriftsteller verschiedene Brotberufe ausübte, zum anderen, weil das Reisen zum Bestandteil seines Daseins wurde, wie er in einem Gespräch mit Francisco Goldman betonte:

    "Als ich fünf Jahre lang bei Standard Oil Chef der kolumbianischen Werbeabteilung war, reiste ich viel auf Öltankern und machte interessante Erfahrungen und äußerst merkwürdige Bekanntschaften, von denen viele in meinen Erzählungen vorkommen. Ich liebe das Reisen und Umherstreifen, und ohne daß ich es eigens darauf anlegte, hatte ich immer Jobs, bei denen ich viel unterwegs war. Mehr als dreiundzwanzig Jahre habe ich für Twentieth Century Fox und dann für Columbia Pictures gearbeitet, als Verkaufsmanager für Fernsehproduktionen in Lateinamerika. Ich fuhr von Hauptstadt zu Hauptstadt. So wurde mein Leben zu einer langen Reise, ich traf Tausende von Menschen, in allen denkbaren Situationen. Dadurch habe ich das Gefühl verloren, ich wäre nur ein einem einzigen Land zuhause."

    Mit den zunehmenden Erfahrungen und Erlebnissen, die der Autor auf seinen Streifzügen zu Wasser und zu Lande sammelte, gewann die Maqroll-Figur offenbar an erzählerischer Fülle. Jedenfalls vollzog sich der qualitative Sprung von der lyrischen Konzentration zur narrativen Ausdehnung sehr plötzlich. Als Mutis an dem Prosagedicht "Der Schnee des Admirals" arbeitete, bemerkte er, dass sich der Text unter der Hand zu erzählerischen Dimensionen auswuchs. So kam 1986 der erste Maqroll-Roman zustande.

    Der Gaviero, so geht die Handlung, reist auf einem kleinen Schiff durch den Dschungel des Amazonasbeckens flussaufwärts, um sich im Holzhandel zu versuchen. Die Besatzung ist zwielichtig, das Klima modrig und drückend, die Stromschnellen können das Leben kosten und die Warnungen der unverhofft auftauchenden Militärpatrouillen machen alle Hoffnungen auf günstige Holzkäufe zunichte. In seinem Tagebuch, aus dem der Roman besteht, deutet Maqroll das absurde Wagnis, das er wieder einmal eingegangen ist, als das Grundmuster seiner Existenz.

    "Immer ist mir bisher das Gleiche passiert: Die Unternehmen, in die ich mich stürze, tragen das Stigma des Unbestimmten, den Fluch einer heimtückischen Wandlung. Und hier fahre ich nun flussaufwärts wie ein Narr, im Voraus wissend, wo dies alles enden wird. Im Urwald, wo mich nichts erwartet, fern vom Meer, ohne Frauen und die Sprache von Irrsinnigen sprechend. All das widerspricht so völlig dem, was eigentlich meinem wahren Wesen nach in Erfüllung gehen müßte, wäre da nicht mein ewiger Hang zum Scheitern. Wer soll das verstehen? Schon gelangen wir wieder in den grünen Tunnel dieses finster lauernden Urwalds, schon steigt sein Geruch von Unglück und lauer, fauliger Grabesluft zu mir hoch."

    Heute, nachdem jahrzehntelang Ratgeber für alle Lebenslagen das Siegen und Gelingen propagiert haben, mag in Vergessenheit geraten sein, was für eine großartige poetische und humane Sache das Scheitern ist. Darum keine Angst: Dieser Maqroll ist kein flauer Stümper. Ganz im Gegenteil! Nur daß er es sich mit all seinem Mut immer schwer machen muss. Darum führen ihn seine Expeditionen zielsicher stets dorthin, wo Abgründe sichtbar werden und die seelsorgerischen Trostsprüche aller Art verhallen.

    Seine mühselige Flussreise ist eine Fahrt gegen den Strom und gegen den Lauf der Dinge. Mit dieser parabelhaften und metaphorischen Bildhaftigkeit ist "Der Schnee des Admirals" unter den Maqroll-Romanen der konzentierteste. Doch kaum hatte Mutis mit 63 Jahren zur Form des Romans gefunden, folgte ein Erzählwerk aufs andere. Zwischen 1986 und 1993 entstanden fünf Romane sowie zwei Erzählbände. Es sind schlanke Bände, deren Horizont sich in epischer Breite entfaltet, in deren Form und Metaphorik jedoch der Konzentrationswille des Lyrikers noch zu spüren ist. Erst mit diesen Maqroll-Abenteuern kam Mutis’ internationaler Ruhm so richtig in Schwung. Schön, dass der Unionsverlag die sieben Bücher nun in einer Ausgabe gesammelt vorlegt. Schade, dass er nicht noch ein informierendes Vor- oder Nachwort über Autor und Werk beiggefügt hat.

    Doch wie war das mit Maqroll und den Frauen, seiner besonderen Abhängigkeit von weiblicher Gegenwart? Gleich der zweite Maqroll-Roman "Ilona kommt mit dem Regen" gibt eine Vorstellung, was damit gemeint ist. Maqroll ist in Panama fast mittellos gestrandet. Bald hat er seinen letzten Dollar für die Unterkunft in miserablen Absteigen ausgegeben und muss schon überlegen, sich mit kriminellen Handlangerdiensten durchzuschlagen.

    "In diesem Augenblick, am Rande des Abgrunds, geschah das rettende Wunder. Mit dem Rücken zu mir sah ich sie, wie sei einen der Spielautomaten bediente... ‘Verrückter Gaviero! Was zum Teufel machst du hier in Panama? Ich sehe schon, die Dinge stehen nicht zum Besten, stimmts? Nein, sag mir jetzt nichts. Das Einzige, was mich beunruhigt, ist, dich hier an diesem Ort zu finden, wo du niemals hättest landen sollen. Von hier kommt keiner wieder fort, erst recht nicht, wenn er an dem Punkt angelangt ist, an dem du dich, wie ich sehe, schon befindest."

    Ilona ist eine Abenteurerin, die Maqroll in nichts nachsteht. Dank ihrer Einfallskraft haben Maqroll und sein Freund Abdul Bashur schon einmal zwischen Legalität und Gaunerei ein Vermögen gemacht. Und beide unterhalten mit ihr in schönster Eintracht ein Verhältnis, das bruchlos Freundschaft und Liebe umfasst. Ilona findet die rechten Worte, den niedergeschlagenen Maqroll an die wichtigste Grundregel ihrer abenteuerlichen Existenz zu erinnern.

    "Das Schlimme ist nur, daß Krisen der Art, wie du sie gerade durchgestanden hast, das Vertrauen in den Zufall und den Glauben an das Unerwartete untergraben... Laß den Dingen ihren Lauf, sie tragen den Schlüssel zu allem in sich verborgen. Wenn man ihn sucht, verliert man die Fähigkeit ihn zu sehen."

    Tatsächlich findet Ilona für die Bredouille eine ebenso befreiende wie frivol-komödiantische Lösung. Die beiden gründen ein Bordell, dessen Clou darin besteht, daß die Mädchen sich als adrette Stewardessen verschiedener Fluglinien ausgeben. Das Geschäft floriert, am Ende jedoch nimmt nicht das Glück sondern das Unheil eine neue Wendung.

    Im nächsten Roman "Ein schönes Sterben" von 1989 steht das böse Omen schon auf dem Titelblatt. Hier führt die Handlung mitten hinein in den Exotismus eines gottverlassenen südamerikanischen Kaffs, an einen jener Orte, die in der Literatur signalisieren: Hier beginnen die Randbezirke des Daseins, hier wird jeder auf die Probe gestellt, sei es durch Mangel, Willkür oder Absurdität. Maqroll ist also erneut gestrandet, in dem Flusshafen La Plata, irgendwo nahe der kolumbianischen Küste.

    Weil er mit Maultieren Waffen in die Berge transportiert, die er für Bergwerksgerät hält, gerät Maqroll zwischen die Fronten von Militärs und einer zwischen Politik und Kriminalität agierenden Guerilla. Don Aníbal, ein Gutsbesitzer, klärt ihn darüber auf, wie die gegnerischen Parteien ihre Kämpfe seit vielen Jahren auf dem Rücken der Zivilbevölkerung austragen.

    "Manchmal weiß ich nicht, wer schlimmer ist, die von der Marineinfanterie oder die Schmuggler. Ihre Methoden haben sich am Ende angeglichen: eine kaltblütige Grausamkeit, die emotionslos, aber mit einem professionellen Raffinement und einer Fantasie angewandt wird, die immer erschreckender werden. Hier herrscht das Gesetz der verbrannten Erde. Wer hier lebt, macht sich schuldig und Schluß. Die einen oder anderen vollstrecken das Urteil auf der Stelle und gehen dann zur Tagesordnung über. Gott möge uns schützen."

    Leider schützt Gott wieder einmal nicht. All die Menschen, deren Vertrauen Maqroll gewonnen hat, werden niedergemacht. Er selbst landet für einige Tage im Militärgefängnis, wo er, von den schlimmsten Befürchtungen gepeinigt, seiner früheren Aufenthalte hinter Gittern - in Kanada wegen Ehebruchs, in Afghanistan wegen Edelsteinschmuggels - geradezu mit Nostalgie gedenkt.

    "Ich bin ein wenig müde vom vielen Umherirren. Diese gewaltsamen Versuche des Menschen, die Welt zu verändern, habe ich immer nur auf zweierlei Weise enden sehen: entweder in barbarischen, von flachen Ideologien durchsetzten Diktaturen oder aber in einträglichen Geschäften, von denen eine Handvoll Zyniker, die sich immer als uneigennützig und integer verkauft, im Namen des Wohlergehens ihres Landes und der Bevölkerung profitiert. Die Toten, die Waisen und die Witwen werden in beiden Fällen zu Vorwänden für Kundgebungen und Staatsakte, die ebenso widerlich wie verlogen sind."

    Maqroll ist kein Zyniker. Das hat er mit anderen poetischen Verliererfiguren gemein. Schon immer waren diese Verlierer die Märtyrer einer Welt, von deren Siegern nicht viel Gutes zu erhoffen ist. Und zumindest hypothetisch lässt Mutis seinen Helden den dazu passenden Tod sterben - auf der Flucht vor dem Militär. Daran muss der Freund und Landsmann Gabriel García Márquez gedacht haben, als er dekretierte: "Maqroll - das sind wir alle, und deshalb kann er nicht sterben".

    Dem erzählerischen Impetus von Mutis kam diese Mahnung zweifellos entgegen. Er war mit Maqroll noch lange nicht fertig. Zwar trat im folgenden Roman "Die letzte Fahrt des Tramp Steamer" ein anderer, sehr ähnlicher Held in den Vordergrund einer Liebesgeschichte, bei der aparterweise ein altes Frachtschiff als Symbol für die Zerbrechlichkeit der schweifenden Gefühle dient. Aber ein Jahr später schickte Mutis seinen Seefahrer unter dem Titel "Das Gold von Amirbar" erneut auf das heillose Festland, um in den Schluchten der Anden nach Gold zu schürfen. Doch viel leichter als ihre Schätze gibt die Erde die Zeichen der Grausamkeit ihrer Bewohner preis.

    "In Amirbar ließ ich ein Stück meiner Seele und einen großen Teil der Energie zurück, die meine Jugend angefacht hatte. Nicht einmal der Ozean hat mir meine Fähigkeit, im Wachzustand zu träumen, wiedergeben können, die ich in Amirbar verlor, ohne etwas dafür zu erhalten."

    Da stellt sich nun endlich doch die Frage: Warum macht er das überhaupt, dieser Maqroll? Warum begibt er sich, der schon so oft am Ende war, dennoch immer wieder in das Zwielicht der Existenz, wo die paar hellen Glücksmomente gegen die große Verdüsterung keine Chance haben? Nun, er tut es aus dem einfachen Grund, weil Mutis mit ihm einen modernen existentialistischen Helden par excellence geschaffen hat. Als "Geisel des Nichts" tituliert er den Seefahrer einmal. Trotzdem ist damit - zum Glück! - keineswegs alles gesagt. Maqrolls Abenteuer sind oft genug pittoresk, und fast wie ein Weiser der Lebenskunst versteht er sich, neben seiner Liebe zum Meer, auf geistige und kulinarische Genüsse, auf die Freundschaft und auf eine merkwürdig unbeschwerte, dennoch nie leichtfertige Erotik.

    Vor allem aber besteht das eigentliche und wahre Abenteuer Maqrolls nicht in irgendwelchen tollkühnen Unternehmungen sondern darin, dass er gegen das Nichts immer wieder aufs Neue antritt. Ohne viel Aufhebens davon zu machen, gleicht er dem Menschen bei Camus, der sich in der Revolte gegen die Absurdität auflehnt.

    Bei alledem wäre Maqroll allerdings undenkbar ohne die Gesellschaft seiner Freunde. Schon allein deshalb, weil auch der Erzähler zu diesem Kreis gehört, der Mann also, der, ebenfalls unablässig unterwegs, die Abenteuer und Irrfahrten Maqrolls sammelt und aufzeichnet.

    "Ich befand mich in Los Angeles auf Geschäftsreise und verbrachte den Tag zum großen Teil in den Burbank-Studios. Eines Abends, als ich an der Rezeption des Hotels "Chateau Marmont", wo ich immer abstieg, meine Post abholte, händigte man mir auf einem fettverschmierten Blatt ohne Briefkopf eine knappe Nachricht aus: Ich bin in der Brea 1644. Kommen Sie so schnell wie möglich. Ich brauche Sie. Maqroll."

    Álvaro Mutis tritt in den Maqroll-Romanen selbst auf, als Erzähler und Freund seines Helden. In Los Angeles etwa hilft er Maqroll, eine schlimme Malaria zu kurieren, danach lauscht er in geselliger Runde den neuesten Begebenheiten. Natürlich ist diese Erzählerrolle fiktional, doch ergeben sich dabei, wie bei jedem Spiel mit Fakten und Fiktionen, vielsagende Interferenzen. Was sein Autor an existentiellen Zuspitzungen empfindet, das erlebt Maqroll in seinen Abenteuern. "Der Ärmste", sagt Mutis, "nimmt alles auf sich, was ich gern gewesen wäre, was ich hätte sein müssen und wozu ich nicht fähig war."

    Als Chronist von Maqrolls Odyssee benutzt Mutis auf raffinierte Weise die verschiedensten Formen: das Tagebuch, lange Gespräche in tropischen Nächten, Briefe, Aufzeichnungen, die Ich-Erzählung oder zuweilen einen apokryphen Bericht. Vermittels solcher alten Formen und Kunstgriffe gelangt Mutis zu der ganz modernen Strategie eines Erzählens, das sich fortwährend selbst reflektiert - auf völlig zwanglose Weise.

    Wichtiger ist jedoch dies: Durch die Thematisierung des Erzählzusammenhanges wird deutlich, wie der moderne Held, der sich ohne verbürgten Sinn am Rande des Nichts bewegt, wenigstens in die uralte, immerwährende Obhut des Erzählens genommen wird. Mag das Scheitern noch so groß sein, im Erzählen wird das Leben aufbewahrt, es wird aus der Absurdität und den Niederungen der brutalen Tatsachen erlöst zu Form und Bedeutung. Genau so einen narrativen Retter als heilende Instanz erträumt sich Maqroll einmal, als er über sein Leben nachdenkt.

    "Er war sich sicher, daß dieser, der nie an irgendeiner Episode seines Lebens beteiligt gewesen war, dennoch die ganze Wahrheit kannte, alle Wege, alle Beweggründe, die sein Schicksal webten, das sich jetzt in seiner schlichten Klarheit zeigte und das ihm plötzlich vollkommen unnütz und wertlos vorkam. Als er sich aber diesem absoluten Zeugen seiner selbst stellte, spürte er auch jene heitere und tröstende Anerkennung, die er so lange vergeblich in seinen Abenteuern gesucht hatte."

    Álvaro Mutis erinnert uns - wie jeder große Autor - daran, dass es in den wirklich bedeutenden Abenteuergeschichten um mehr geht als um aufregende Ereignisse, nämlich um eine Haltung zur Welt, ja um die Dramatik eines ganzen Lebens. Die sieben Maqroll-Romane sind einzigartig, fesselnd und von völlig eigener Poesie. Und ihr Autor ist ein skeptischer Existentialist, der formvollendet mit jenem Zauber zu spielen weiß, der vom Erzählen ausgeht.

    Álvaro Mutis: Die Abenteuer und Irrfahrten des Gaviero Maqroll. Die sieben Maqroll-Romane.
    Aus dem Spanischen von Katharina Posada und Peter Schwaar.
    Unionsverlag, Zürich 2005.
    831 Seiten, € 39,90