Warum musste David Kato sterben?

Von Georg Roloff · 11.06.2013
Am 26. Januar 2011 wurde in Ugandas Hauptstadt Kampala der prominente Schwulenaktivist David Kato in seinem Haus mit einem Hammer erschlagen. Im November desselben Jahres verurteilte ein Gericht den geständigen Hilfsarbeiter Sydney Nsubuga in einem beschleunigten Verfahren zu 30 Jahren Haft.
Kein Grund, den Fall zu den Akten zu legen, meinten nicht nur Menschen, die David Kato nahestanden. Doch die Aufklärung des Mordes und seiner Hintergründe lassen auf sich warten.

Wenige Wochen vor dem Attentat hatte Kato einen Prozess gegen das lokale Boulevardblatt Rolling Stone gewonnen. Es führte eine beispiellose Hetzkampagne gegen Schwule, mit Fotos, Adressen und Telefonnummern der "100 Top Homos" und titelte: "Hängt sie auf!" In Uganda gilt die Homosexualität als Kapitalverbrechen.

Lebenslänglich erhält, wer schwul ist und homosexuelle Handlungen begeht. Drei Jahre Gefängnis, wer einen Homosexuellen kennt und ihn nicht binnen 24 Stunden der Polizei meldet.

Das Feature berichtet von einem Klima des Hasses gegenüber "Kuchus", Angehörige sexueller Minderheiten, in einem Land, in dem der prominente evangelikale Pastor Martin Ssempa predigt, dass Uganda von Gott selbst auserwählt sei, bei der Lösung der Schwulenfrage voranzugehen


WDR/DLF 2013