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Was wäre wenn…
... John Lennon seinen 75. Geburtstag noch erlebt hätte?

Geburtsort: Liverpool. Am 9. Oktober 1940 erblickte einer der ganz Großen der Pop-Geschichte das Licht der Welt - John Lennon. Mit den Beatles revolutionierte er die populäre Musik, zusammen mit Yoko Ono wurde er zum lebenden Gesamtkunstwerk. 1980 beendete ein geistig verwirrter Fan mit ein paar Schüssen Lennons Leben. Doch was wäre gewesen, wenn er überlebt hätte? Ein fiktives Szenario.

Von Klaus Walter | 09.10.2015
    Musik-Legende John Lennon in Cannes am 17.5.1971
    Musik-Legende John Lennon in Cannes am 17.5.1971 (AFP)
    1985, fünf Jahre nach dem Attentat, überrascht John Lennon seine Fans mit einem neuen Album. Unter dem Namen "The Lennonos" nimmt er mit Yoko und dem gemeinsamen Sohn Sean stark autobiografische Songs auf. Nach einem alten Beatles-Hit heißt das Album "The Ballad of John, Yoko and Sean". Die Kritik ist nicht überzeugt:
    "Ein billiger Versuch, die glorreiche Vergangenheit auszubeuten", schreibt die New York Times.
    "Sentimentaler Retro-Käse", meint der Rolling Stone. Das Album floppt. Vier Jahre später, 1989, tritt Lennon bei "MTV Unplugged" auf. Sichtlich angeschlagen spielt er alte Beatles-Nummern und Gassenhauer aus den Fünfzigern.
    Große Party zur Wiedervereinigung
    Wieder ist die Kritik entsetzt, aber MTV treibt dem alternden Beatle neue Fans in die Arme. Viele sind entweder sehr jung oder sie kommen aus der DDR - oder beides. Im Oktober 1990 wird John Lennon 50 Jahre alt und seine neuen Fans jubeln ihm zu - am Brandenburger Tor, bei der großen Party zur deutschen Wiedervereinigung. Zur Feier des Tages singt John Lennon seinen größten Hit mit neuem Text:
    "Imagine keine Mauer"
    Später gastiert John bei den Scorpions. Er pfeift den "Wind of Change" und Hunderttausend Feuerzeuge erleuchten den Himmel über Berlin.
    Der Wind des Wechsels weht auch in Amerika. Mark Chapman, der Attentäter, konvertiert zum Buddhismus und bittet Lennon um Vergebung. John besucht Mark im Knast von San Quentin und bittet seinen Freund Bill Clinton um Gnade für den Geläuterten. 1996 verläßt Lennon, damals 56, Yoko Ono wegen Miho Hatori, damals 25. Die Japanerin spielt in einer Band mit Yuka Honda, der Freundin von Sean Lennon. Ein gefundenes Fressen für den Boulevard:
    Wiedervereinigung der Beatles
    Am 18.Juni 2006, Pauls 64.Geburtstag, steigt in Liverpool die Wiedervereinigung der Beatles, unter dem Motto: Applebeats. Steve Jobs spendiert eine Milliarde Dollar und kombiniert das Logo seines Konzerns mit dem Apfel von Apple Records, der kurzlebigen Plattenfirma der Beatles. Für den verstorbenen George Harrison springt Tommy Lohr ein, von der Frankfurter Beatles Revival Band. 2009 spielt die Band beim Reeperbahnfestival in der Großen Freiheit mit prominenten Gästen: Udo Lindenberg sitzt bei zwei Songs am Schlagzeug, Marius Müller-Westernhagen singt "Ob-La-Di Ob-La-Da", Helmut Schmidt trifft Lennon backstage auf eine Zigarette.
    Am 9.Oktober 2015 gastieren die Beatles zu Lennons 75. im Buckingham Palace. Bei dieser Gelegenheit überreicht die Queen dem Geburtstagskind ein zweites Mal den British Empire-Orden. Den hatte Lennon 1969 zurückgegeben, aus Protest gegen die britische Vietnampolitik. Die Beatles spielen "Yesterday", "Birthday" und "When I´m 75". Bei "She loves you" singt die Queen leise mit: "Yeah Yeah Yeah!".