Mittwoch, 24. April 2024

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Wechsel von DHB-Trainer zum DFB
"Uns war klar, warum sie Weise haben wollten"

Der Wechsel des Hockey-Bundestrainers Markus Weise zum Deutschen Fußballbund (DFB) war "zunächst eine Katastrophe", sagte der Vizepräsident des Deutschen Hockeybundes (DHB) Remo Laschet im DLF. Dass der DFB bereits mehrfach Trainer des DHB abgeworben hat, überrascht Laschet nicht: Im DHB werde das Training auf hohem Niveau abgehalten – der Anteil der Akademiker im Verband sei größer als im DFB.

Remo Laschet im Gespräch mit Philipp May | 22.11.2015
    Wechsel zum DBF: Ex-Hockey-Bundestrainer Markus Weise.
    Wechsel zum DBF: Ex-Hockey-Bundestrainer Markus Weise. (imago/sportfoto)
    "Unsere Trainer können langfristig Mannschaften entwickeln, mit starken Persönlichkeiten umgehen. Das wird alles sehr akademisch und detailverliebt betrieben," sagte Laschet. Im DFB gebe es im Vergleich weniger Akademiker als im DHB.
    Der Zeitpunkt des Wechsels kam ungünstig, so Laschet. Denn im Sommer 2016 finden die Olympischen Spiele statt, das wichtigste Turnier für die Nationalmannschaft: "Wir leben den olympischen Zyklus."
    Die Argumentation des DFB für den sofortigen Wechsel sei aber nachvollziehbar gewesen, sagte Laschet. "Warum sie ausgerechnet Weise ausgewählt haben, war uns ja klar. Er war Trainer des Jahres, hat eine fantastische Karriere mit vielen Erfolgen vorzuweisen. Aber in der Konzeption der Akademie (die Weise beim DFB leiten soll), standen Dinge an, die jetzt passieren müssen."
    "Next-Coach-System" erleichterte Nachfolger-Suche
    Es habe keine Ablösesumme für Weise gegeben, betonte Laschet. Man habe mit dem DFB aber auf "sportlicher Basis" im wirtschaftlichen und im Werbebereich Abmachungen getroffen.
    Weises Nachfolger Valentin Altenburg sei nach einem sorgfältigen Verfahren ausgewählt worden, so Laschet. Im DHB gebe es das sogenannte Next-Coach-System, in dem sich alle Trainer eng austauschten und in dem Stärken herausgearbeitet würden – deswegen kannten die Verantwortlichen die Situation und konnten und in Abstimmung mit dem Mannschaftsrat die Entscheidung für Altenburg treffen.
    Das gesamte Gespräch mit Remo Laschet können Sie mindestens sechs Monate in unserer Mediathek nachhören.