Wege in die Zivilisation

Unterwegs mit Straßenbau-Ingenieuren im Himalaya

Ein Teil des Dorfes Bodh Kharbu in Ladakh (Nordindien). Im Hintergrund das Himalaya-Gebirge.
Straßenbauprojekte in den abgelegenen Regionen des Himalaya sorgen für Konflikte zwischen der Bevölkerung und Baunternehmern. © imago stock&people
Von Christoph Burgmer · 22.11.2016
Die abgelegenen Regionen des Himalaya sind für indische Straßenbauingenieure eine Herausforderung. Der Slogan "India Shining" bedeutet ihnen vor allem, dass dieses neue Indien in alle Teile des Subkontinents getragen werden soll. Die Straßenbauprojekte gleichen damit einer seit britischer Kolonialzeit praktizierten zivilisatorischen Mission.
Deren lockende Heilsversprechen sind Arbeit, Geld und Glück. Doch nach eineinhalb Jahrzehnten sind vielen Indern auch die negativen Konsequenzen bewusst. Eine neue Straße bedeutet nämlich auch Abwanderung, Arbeitslosigkeit und die Auflösung solidarischer Strukturen. So formierten sich in den vergangenen Jahren lokale Initiativen gegen den Straßenbau.
Immer häufiger kam es zu Blockaden und sogar zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Die Straßenbauunternehmen reagierten. Seit einiger Zeit setzen sie gezielt Mediatoren ein. Doch Lösungen des Konflikts sind nur schwer zu finden.
Produktion: DLF 2016