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Wegen des Zugunglücks
Parteien sagen Politischen Aschermittwoch ab

Wegen des Zugunglücks in Bad Aibling lassen die großen Parteien ihre Veranstaltungen zum Politischen Aschermittwoch ausfallen. CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer sagte für seine Partei, die Absage geschehe aus Respekt vor den Opfern. Die SPD teilte mit, für einen politischen Schlagabtausch gebe es derzeit keinen Raum.

09.02.2016
    Ein Feuerwehrmann steht am Unglücksort des Zugunfalls von Bad Aibling.
    Ein Feuerwehrmann am Unglücksort des Zugunfalls von Bad Aibling. (dpa/picture alliance/Sven Hoppe)
    Scheuer sagte weiter: "Ganz Bayern trauert um die Toten der Zugkatastrophe. Wir sind mit unseren Gedanken bei den Opfern, den Verletzten und den Angehörigen." Der bayerische SPD-Landesvorsitzende Florian Pronold sagte: "Der Politische Aschermittwoch lebt von der Auseinandersetzung und dem Schlagabtausch der Parteien. Dafür ist heute und morgen kein Raum. Wir empfehlen unseren Parteigliederungen, diesem Beispiel zu folgen." Auch die Veranstaltungen der Freien Wähler in Bayern wurden abgesagt.
    Seehofer: "Das ist eine Tragödie für unser ganzes Land"
    Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) wird wie geplant an einer Veranstaltung in Ludwigsburg in der Nähe von Stuttgart teilnehmen, wie ein Sprecher des SPD-Landesverbands in Baden-Württemberg mitteilte. Allerdings werde man den Charakter der Veranstaltung nach dem schweren Zugunglück in Bayern anpassen. Auch die Grünen-Vorsitzende Simone Peter wird wie geplant in Mainz auftreten. In Baden-Württemberg und in Rheinland-Pfalz wird im März ein neuer Landtag gewählt.
    Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) zeigte sich betroffen von dem Unglück: "Meine Gedanken sind bei den Opfern dieser schweren Katastrophe und ihren Angehörigen, denen ich mein tiefes Mitgefühl ausspreche", sagte Seehofer laut Mitteilung der Staatsregierung. "Das ist eine Tragödie für unser ganzes Land, die uns mit Trauer und Entsetzen erfüllt."
    Fasching in Rosenheim abgesagt
    Die Ursache des Unglücks ist noch nicht geklärt. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) erklärte im Anschluss an einen Besuch der Unglücksstelle, die Nahverkehrszüge seien wohl ungebremst aufeinandergeprallt. Auf der Strecke sind bis zu 100 Kilometer pro Stunde möglich. Wie der CSU-Politiker weiter mitteilte, verspreche man sich Aufklärung von den Fahrtschreibern. Zum jetzigen Zeitpunkt schließe man weder technisches noch menschliches Versagen aus.
    In Rosenheim war als Reaktion auf das Unglück bereits das Faschingstreiben abgesagt worden.
    (ach/cvo/tgs)