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Prozess mit ÖSV
Dürr bleibt bei seinen Anschuldigungen

Der ehemalige Skilangläufer und Doping-Kronzeuge Johannes Dürr hat seine Dopingvorwürfe gegen den Österreichischen Skiverband vor Gericht bekräftigt. Der ÖSV hat gegen Dürr geklagt und will erreichen, dass er nicht mehr behaupten darf, der Verband habe Doping stillschweigend gebilligt.

29.04.2019
Johannes Dürr nach einem Rennen bei den Olympischen Spielen 2014
Der ehemalige Skilangläufer Johannes Dürr (imago images / GEPA pictures)
Der Zivilprozess vor dem Innsbrucker Landesgericht dauerte zweieinhalb Stunden. Dürr bezog sich in seiner Aussage auf die Zeit bis 2014. Bei den Spielen von Sotschi wurde er des Dopings überführt und aus dem ÖSV ausgeschlossen. Dürr sagte, im Langlaufteam sei Doping bis dahin allgegenwärtig gewesen. Er habe die Wahrheit gesagt, so wie er sie erlebt und empfunden habe.
Im weiteren Prozess führten Dürr und sein Anwalt die Dopingskandale beim ÖSV in den vergangenen 17 Jahren an. Außerdem habe ÖSV-Sportdirektor Gandler Dürr bei einer Erklärung an die österreichische nationale Anti-Doping-Agentur zu einem verpassten Test geholfen. Dem langjährigen Langlauf-Cheftrainer Heigl warf Dürr laut sportschau.de vor, Dopingzuträger gewesen zu sein.
ÖSV: "schlicht und einfach falsch"
ÖSV-Generalsekretär Klaus Leistner nannte die Vorwürfe Dürrs gegen den Verband im Prozess schlicht und einfach falsch. Er sieht den Verband sogar als nicht zuständig für die verschiedenen Dopingskandale bei Olympischen Spielen seit 2002 – bei den Spielen seien die Sportler Teil einer Olympiamannschaft und nur noch begrenzt dem Verband unterstellt.
Das schriftliche Urteil hat der zuständige Richter in vier bis acht Wochen angekündigt. Bis dahin müssen beide Parteien abwarten, weitere Zeugen hat der Richter nicht zugelassen.
Mit Material von dpa und sportschau.de