Olympia Spezial: Zierpudel und andere Journalistengattungen

09.08.2008
Das Milieu ist angeblich eindeutig. Gebrauchtwagenhändler, Automatenaufsteller, Nachtclubbetreiber, Pressesprecher und andere Sunnyboys.
Das Milieu ist angeblich eindeutig. Gebrauchtwagenhändler, Automatenaufsteller, Nachtclubbetreiber, Pressesprecher und andere Sunnyboys. In den Augen vieler Journalisten stehen Sportjournalisten in der Hierarchie nur ganz knapp über den ganz unten rangierenden Automobiljournalisten. Und die sollen sich ja nach der offiziellen Klischeeverordnung im oben skizzierten sozialen Umfeld herumtreiben.
Während der Olympischen Sommerspiele in Peking wird man viele wieder bei der Arbeit beobachten können. Unpolitisch, unkritisch, distanzlos werden sie zu Eventverkäufern eines Milliardengeschäfts. Das zumindest sind die stereotypen Vorwürfe, die immer wieder zirkulieren. Doping, Menschenrechte, Pressefreiheit? Der gemeine Sportjournalist legt mehr Wert auf die Nähe zu Glanz und Gloria. Für Christian Zaschke, einen erzsoliden und vor allem sehr amüsanten Sportjournalisten der Süddeutschen Zeitungen, Anlaß genug seinen Berufstand unter die Lupe zu nehmen. Den herrlichen Artikel gibt es hier. Die Tagesschau thematisiert unterdessen die Verwertung der Bildrechte im Olympiakontext. Aufschlußreich.
Über die Verantwortungen der Sportjournalisten sprachen wir vor einigen Wochen auch im Breitband mit Jens Weinreich, dem Ex-Sportchef der Berliner Zeitung.