Hörbuch: Ein Fall für TKKG - "Der große Coup"

Vier Jugendliche mit bewährter Selbstjustiz

Das Logo der Kinder-Hörspielserie TKKG
Das Logo der Kinder-Hörspielserie TKKG © dpa / EUROPA-Verlag
Von Kim Kindermann · 06.04.2017
Immer am Donnerstag schauen wir auf aktuelle Bestseller-Listen, heute haben wir ein Hörbuch ausgesucht mit Tim, Karl, Klößchen und Gaby, bei Fans besser bekannt als "TKKG". Die neue Folge ist jetzt schon in den Charts. Unsere Rezensentin hat sich kompetente Ratgeber zu Hilfe geholt: ihre eigenen Kinder Nelson und Noemi. Die haben sich auf jeden Fall mächtig gegruselt.
Und da sind sie wieder: TKKG, also Tim, Karl, Klößchen und Gaby. Seit 1979 ziehen die vier Kinder weltweit in ihren Bann, was 30 Millionen verkaufte Tonträger eindrucksvoll belegen.
"Der große Coup" ist jetzt das 200. Abenteuer und hat es schon nach wenigen Tagen in die Bestsellerlisten geschafft. Unglaublich - denn an der Machart hat sich kaum was verändert: Gilt es doch nach wie vor, den Bösewicht zu fangen und ein Geheimnis zu lösen.
Selbst die Sprecher sind bis auf eine Ausnahme seit jeher die gleichen: Nur Karl wurde in Folge 198 neu besetzt. Und das kommt an: Denn was Eltern selbst schon kennen und geliebt haben, kann so schlecht für den Nachwuchs ja nicht sein – gemäß dem bekannten "Pipi Langstrumpf- Syndrom" wird es dann eben auch gekauft.
Die Fans nicht zu vergessen, die schwören auf TKKG, kennen jedes noch so unwichtige Detail und können selbst den Titelsong auswendig mitsingen. Klar, was sonst.

Klößchen wird entführt

Dieses Mal wird es gefährlich für Klößchen: Er wird entführt und zwar von einem Verbrecher mit dem schönen Namen Totenblume, den TKKG höchst selbst hinter Gitter gebracht hatten und der, kaum geflohen, Rache nimmt. Nicht schön.
Drei Millionen sollen Klößchens Eltern zahlen, wenn sie ihren Sohn wohl behalten zurück haben wollen. Klar, dass auch Tim, Karl und Gaby alles geben, um ihren Freund zu retten. Denn was wäre TKKG ohne das zweite K? Unvorstellbar.
Die Geschichte dreht dann so manche Pirouette, nicht jede logisch und wichtig, egal, sie mäandert erfolgreich bis zum großen Finale, wo wieder die vier Jugendlichen in bewährter Selbstjustiz den Bösewicht dingfest machen, Fesseln inklusive.
Da stört es dann auch weniger, dass die Sprache stellenweise erschreckend altmodisch klingt. Das Nervenkostüm der Mutter ist schwach, alles ist unter Kontrolle und geflucht wird im schlimmsten Fall mit "vermaledeit". So sprechen 14-Jährge heute nicht wirklich.
Aber was soll's: Unsere Testhörer-Kinder haben sich mächtig gegruselt und fanden "Den großen Coup" toll. Ende gut alles Gut: Folge 201 kann kommen.

Ein Fall für TKKG: "Der große Coup"
Ein Hörspiel nach Stefan Wolf
Europa Verlag, März 2017
2 CDs, Euro 9,99

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