Computerszene in der DDR

"Auferstanden aus Platinen" - auch der Osten hat gedaddelt

30:19 Minuten
Zwei Jugendliche spielen mit Joysticks an einem Heimcomputer der 80er Jahre, mit Joystick, C64 und russischem Schwarzweißfernseher (nachgestellte Filmszene)
Zockende Jungs - die gab es in den 80ern auch in der DDR. Hier zu sehen in einer nachgestellten Filmszene. © ZDF /Sabine Streckhardt
Moderation: Max Oppel · 20.09.2019
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Die 3Sat-Doku "Auferstanden aus Platinen" wirft einen liebevollen Blick zurück auf die Heimcomputer-Szene der DDR: Auch im real existierenden Sozialismus haben Gamer, Nerds und Hobby-Programmierer an der digitalen Zukunft gefrickelt.
"Auferstanden aus Platinen" – so heißt Volker Strübings Dokumentarfilm, der am 21.09.2019 in 3Sat läuft. Denn auch die DDR war schon digital: Es gab Computer, Computernerds und Gamerabende. In seinem Film fängt Volker Strübing diese Geschichte kurz vor der Wende, das Nerdtum, die am Mangel geschulte Kreativität am Ausgang der DDR sehr liebevoll ein.
Volker Strübing, Autor des Films (Reportage) "Auferstanden aus Platinen" (ZDF 2019) und ehemals Mitglied des DDR-Computerclubs
Filmemacher Volker Strübing war selber Teil der DDR-Computerszene.© ZDF / Sabine Streckhart
Der Kompressor, das Magazin für Popkultur, nimmt diese Dokumentation zum Anlass, einen Blick hinter den Eisernen Vorhang zu werfen und auf die Zeit der Frühdigitalisierung zu schauen. Dafür sprechen wir natürlich mit dem Filmemacher selbst, der sich zu dieser Szene zählte und die Geschichte seiner Computerclique erzählt.

Die Keimzelle des Chaos Computer Clubs

Die DDR-Heimcomputerszene sei sogar eine Keimzelle des Chaos Computer Clubs gewesen, erzählt Constanze Kurz, ehemalige CCC-Sprecherin, die wie ihr Kollege Frank Rieger in der Ost-PC-Szene aufgewachsen ist.
Die Künstlerin Nadja Buttendorf, deren Eltern damals beim Staatsbetrieb VEB Kombinat Robotron an den Ost-Rechnern schraubten, schaut mit feministischen und Nachgeborenen-Blick auf diese DDR-Computerszene.
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