Mitternachtskrimi

Doberschütz und die Politik der Liebe

Zellentrakt im ehemaligen Stasi-Gefängnis in Berlin-Hohenschönhausen, heute eine Gedenkstätte.
Zellentrakt im ehemaligen Stasi-Gefängnis in Berlin-Hohenschönhausen, das heute eine Gedenkstätte ist © dpa / picture alliance / KUVARYHMÄ / Niclas Makela
Von Tom Peuckert  · 07.04.2018
Ostberlin, Spätsommer 1989. Der Auftrag einer eifersüchtigen Ehefrau wächst sich für Detektiv Frank Doberschütz zur hochbrisanten politischen Affäre aus. Offiziell arbeitet Frank Doberschütz an der Garderobe der Staatsbibliothek in Ostberlin, inoffiziell aber als Privatdetektiv.
Endlich bekommt er einen ganz normalen Auftrag: "Mal ohne Stasi und Politbüro: ein untreuer Ehemann!" Doch zu früh gefreut. Professor Lüttich, den Doberschütz observiert, trifft sich tatsächlich heimlich mit einer Frau. Im Unterschied zu Frau Lüttich ist sie nicht sonderlich attraktiv - dafür wachsam. Als sie den Beschatter bemerkt, versucht sie, ihn über den Haufen zu fahren. Warum hat die Dame nur dermaßen überreagiert? Die Antwort kennt Franks Freund, der West-Journalist Peter Petruschka: Das Konterfei der vermeintlichen Geliebten prangt in der Bundesrepublik und Westberlin auf den Fahndungsplakaten des BKA!

Doberschütz weiß jetzt, dass Professor Lüttich Kontakt zu einer abgetauchten RAF-Terroristin hat, doch sein neues Wissen bekommt dem Detektiv nicht gut. Die dubiose "Abteilung 22" nimmt sich seiner an und sperrt ihn einfach weg. Während Doberschütz in einer Zelle vor sich hin dämmert, tut sein kleines, komatöses Land den letzten Schnaufer.
Regie: Thomas Leutzbach
Mit Felix Goeser, Thomas Arnold, Heike Warmuth, László I. Kish, Franziska Arnold, Falk Rockstroh, Matthias Brenner u.a.
Musik: Jean Boris Szymczak

Produktion: WDR 2017
Länge: 52'33