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Mondlandung bis 2024?
Der US-Präsident und die Raumfahrt

In zwei Wochen wählen die Vereinigten Staaten einen neuen Präsidenten. Das Ergebnis wird auch die künftige Raumfahrtpolitik des Landes beeinflussen. In den vergangenen vier Jahren nutzte Präsident Donald Trump die Einrichtung der Weltraumtruppen für viel Publicity.

Von Dirk Lorenzen | 20.10.2020
Edwin Aldrin (im Bild) und Neil Armstrong waren auf einem Sichelmond gelandet
Schon 2024 soll „der nächste Mann und die erste Frau“ auf dem Mond stehen – ein rein politisches Ziel (NASA)
Allerdings wurden im wesentlichen einfach Teile der Luftwaffe in einen eigenen Truppenteil ausgegliedert. Zudem geht es nicht um Soldaten im All, sondern schlicht um den Schutz der wichtigen Einrichtungen im Weltraum, wie den Satelliten für Navigation, Kommunikation und militärische Aufklärung.
Astronaut im Weltall arbeitet an einer Raumstation
Donald Trumps "Space Force"
US-Präsident Trump will eine eigene Organisationseinheit für die Aktivitäten im All einführen. Damit soll die Position der USA gegenüber Russland und China gestärkt werden. Welche Richtung Trump mit der neuen Space Force vorgeben wird, ist allerdings selbst Experten noch unklar.
Trump plant Mondlandung bis 2024
Gravierende Auswirkungen könnte die Wahl auf das Mondprogramm haben. Bis Ende des Jahres 2024 soll die NASA mit der ersten Frau und dem nächsten Mann auf dem Mond landen.
Das ist technisch so gut wie unmöglich, sofern man nicht zahlreiche Risiken in Kauf nimmt – und wohl rein politisch motiviert. Denn im Falle seiner Wiederwahl würde Donald Trump noch zum Mond-Präsidenten. Bisher sind nur während der Amtszeit Richard Nixons Menschen auf dem Mond gelandet.
Start der Starliner-Kapsel – hier über einer historischen Redstone-Rakete – am 20.12.2019, dem Gründungsdatum der US Space Forces. Die Mission war ein Fehlschlag, kein gutes Omen.
Start der Starliner-Kapsel – hier über einer historischen Redstone-Rakete – am 20.12.2019, dem Gründungsdatum der US Space Forces. Die Mission war ein Fehlschlag, kein gutes Omen. (USSF)
Gute Zusammarbeit mit Europa bleibt bestehen
Allerdings hat der US-Kongress bei den Haushaltsberatungen bereits klar erkennen lassen, dass ein Mondflug wohl erst Jahre später erfolgt. Sollte Joe Biden Präsident werden, könnte dies auch offizielle NASA-Politik werden. Eines wird sich kaum ändern: Die gute Zusammenarbeit im All mit Europa. NASA und ESA bauen weiter das Orion-Raumschiff für die Flüge Richtung Mond. Das liegt auch am sehr sachkundigen NASA-Chef Jim Bridenstine. Seine Amtszeit endet allerdings automatisch mit der des Präsidenten.
Das Bild zeigt die amerikanische Flagge, Dossier zur US-Wahl 2020