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Berliner Fernsehturm
Sputnik über Berlin

Der Fernsehturm zwischen Bahnhof Alexanderplatz und Neptunbrunnen in der Mitte Berlins ist Deutschlands höchstes Bauwerk – und er hat einen engen Bezug zur Raumfahrt: Denn die Kugel mit Restaurant und Aussichtsplattform soll an Sputnik erinnern, den ersten Satelliten im All.

Von Dirk Lorenzen | 16.05.2017
    Monument für Sputnik: Der Fernsehturm in Berlin-Mitte. Foto: Deutschlandfunk/Lorenzen
    Monument für Sputnik: Der Fernsehturm in Berlin-Mitte. Seine Kugel soll an den ersten Satelliten im All erinnern. (Deutschlandfunk/Lorenzen)
    Zwar war Sputnik schon längst Geschichte, als 1964 die konkrete Planung für den Turm begann – aber die Sowjetunion lag noch immer vorn beim Wettlauf im All.
    Der Sputnik war das Symbol der technischen Überlegenheit im Weltraum. So bekam der "Fernseh- und UKW-Turm" sein markantes Aussehen. Die Turmkugel ist ein "Sputnikmodell" im Maßstab von rund 50:1. Sie hat einen Durchmesser von 32 Metern, während es Sputnik nur auf 58 Zentimeter gebracht hat. Der Fernsehturm selbst stellt die Rakete dar, die den Satelliten empor trägt. Hier gibt es eine wenig bekannte Parallele zu Sputnik.
    Zwar haben 1957 viele Menschen nach dem Satelliten am Himmel Ausschau gehalten. Tatsächlich dürften aber die meisten die ebenfalls um die Erde laufende Raketenstufe gesehen haben – die große Rakete erschien fast so hell wie die hellsten Sterne am Firmament. Der Sputniksatellit selbst dagegen war viel kleiner und erschien trotz seiner polierten Oberfläche nur so schwach wie die leuchtschwächsten mit bloßem Auge sichtbaren Sterne. Die Rakete war auffälliger als der Satellit.
    Modell des ersten Satelliten Sputnik. Foto: NASA
    Ein Modell des ersten Satelliten Sputnik. (NASA)
    Bei Sputnik waren die Antennen direkt an der Kugel befestigt. Die des Berliner Fernsehturms befinden sich nahe der Spitze. Von dort wird auch der Deutschlandfunk ausgestrahlt – und somit gerade jetzt diese Sternzeit.