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WM-Affäre
FIFA eröffnet Verfahren gegen Ex-DFB-Generalsekretär Sandrock

Die FIFA hat gegen den ehemaligen DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock ein formelles Verfahren eröffnet. Es geht um dubiose Geldflüsse im Zusammenhang mit der Vergabe der Fußball-WM 2006 an Deutschland.

Von Andrea Schültke | 08.09.2016
    Helmut Sandrock war im Februar 2016 als DFB-Generalsekretär zurückgetreten.
    Helmut Sandrock war im Februar 2016 als DFB-Generalsekretär zurückgetreten. (picture alliance / dpa / Christoph Schmidt)
    Zehn Jahre später holen die undurchsichtigen Zahlungen auch den ehemaligen DFB-Generalsekretär ein. Helmut Sandrock war bei der WM-Ausrichtung im lokalen Organisationskomitee unter Franz Beckenbauer zuständig für den Bereich Finanzen.
    Der Abschlussbericht der FIFA-Untersuchungskammer kommt zu dem Urteil, Sandrock habe diverse Regeln des FIFA-Ethikcodes verletzt. Sie fordert eine Geldstrafe von 50. 000 Schweizer Franken und gemeinnützige Arbeit. Der Schlussbericht der Ermittlungskommission liegt seit Anfang September vor. Auf der Grundlage dieses Berichts hat nun die rechtsrechende Kammer der FIFA ein formelles Verfahren eingeleitet.
    Wann erfuhr Sandrock von den verschleierten Millionen?
    Im März hatte die Ethikkommission die Ermittlungen gegen Sandrock eingeleitet. Dieser hatte bereits Ende Februar seinen Rücktritt erklärt. Bei den Vorwürfen gegen Sandrock geht es vor allem um die Frage, wann der Ex-Funktionär von den verschleierten 6,7 Millionen Euro erfahren hat, die im Zentrum der Affäre stehen. Sandrocks ehemaliger Chef Wolfgang Niersbach war von der Ethikkommission bereits für ein Jahr gesperrt worden. Weitere Ermittlungen laufen gegen Niersbachs Vorgänger als DFB-Präsident, Theo Zwanziger, sowie gegen Beckenbauer und den früheren Generalsekretär Horst R. Schmidt.