Damit wollten sie herausfinden, wie nah entstehende Planeten ihren Stern anfangs umkreisen können. Viele der mittlerweile bekannten Exoplaneten ziehen ihre Bahnen viel enger als Merkur, der sonnennächste Planet in unserem Sonnensystem.
Untersucht wurde ein rund 400 Lichtjahre entfernter junger Stern im Sternbild Schlangenträger. Um die Breite der Lücke zwischen Stern und Gas- und Staubscheibe zu messen, beobachteten die Astronomen gewissermaßen Lichtechos des Zentralsterns am Innenrand der ihn umgebenden Scheibe.
Wann immer die Helligkeit des Sterns ansteigt - und junge Sterne können sehr kurzzeitige Helligkeitsschwankungen zeigen -, wird die umgebende Materiescheibe stärker aufgeheizt und antwortet mit einem Anstieg der von ihr ausgehenden Infrarotstrahlung. Aus der gemessenen zeitlichen Verzögerung zwischen den jeweiligen Helligkeitszunahmen leiten die Forscher einen Abstand zwischen Stern und Materiescheibe von rund acht Prozent der Entfernung Sonne-Erde ab, fünfmal weniger als der Abstand zwischen Sonne und Merkur. Es gibt viele Exoplaneten auf ähnlich engen Bahnen.