Dienstag, 19. März 2024

Archiv

Wortspiel - Das Musik-Gespräch
Schnittkes Cellosonate mit Leonard Elschenbroich

Er wurde in der Autonomen Republik der Wolgadeutschen 1934 geboren, in eine deutsch-jüdische Familie: Alfred Schnittke. Über 40 Jahre lang wirkte der Komponist in der Sowjetunion unter schwierigsten Bedingungen und übersiedelte 1990 nach Hamburg. Stets war er ein Wanderer zwischen den musikalischen Welten, Ost und West sowie 19. und 20. Jahrhundert.

Am Mikrofon: Christoph Schmitz | 14.12.2016
    Der Cellist Leonard Elschenbroich mit seinem Instrument
    Erklärt Schnittkes Cellosonate: Leonard Elschenbroich (Artefakt)
    Schnittke führte in seiner Polystilistik die musikalischen Traditionen mit den Errungenschaften der musikalischen Avantgarde zusammen. So auch, wenngleich etwas versteckt, in seiner Sonate für Violoncello und Klavier aus dem Jahr 1979. Zwar folgen die drei Sätze mit den Bezeichnungen Largo, Presto, Largo den Tempi der barocken Kirchensonate, zwar basiert die Komposition teilweise auf C-Dur- und c-Moll-Terzen, zwar brechen sich unverhohlen die Rhythmen eines Strauss-Walzers Bahn - so entsteht zugleich eine ebenso neutönerische wie persönlichexistenzielle Klangwelt.
    An seinem Matteo Goffiller-Cello von 1693 erläutert der 1985 in Frankfurt geborene und vielfach ausgezeichnete Leonard Elschenbroich Schnittkes Sonate, erzählend und musizierend zusammen mit dem russischen Pianisten Petr Limonov. Zum Schluss spielen sie die Komposition, die im Rahmen einer CD-Coproduktion im Deutschlandfunk Kammermusiksaal aufgenommen wurde, in voller Länge.