Francis Baily war extra nach Schottland gereist und verfolgte mit einem Teleskop, wie sich der Mond langsam vor die Sonne schob. Die Sichel der Sonne wurde allmählich immer dünner. Schließlich griffen die Sichelspitzen schon weit um den Mond herum. Kurz bevor sie sich zu einem kompletten Kreis vereinigten, tauchte am letzten noch vom Mond bedeckten Sonnenrand plötzlich eine Reihe von Lichtpunkten auf. Sie wurden allmählich größer und verschmolzen nach einigen Sekunden miteinander – der Sonnenrand war komplett zu sehen. Die ringförmige Finsternis hatte begonnen.
Zum Ende der Finsternis wiederholte sich das Schauspiel in umgekehrter Reihenfolge. Der Sonnenrand wurde immer dünner, zerfiel schließlich in einige Lichtpunkte, die nach und nach verschwanden. Der Sonnenring war nicht mehr geschlossen. Francis Baily erkannte, dass dieses Phänomen auf die bergige Oberfläche des Mondes zurückgeht. Die einzelnen Lichtpunkte entstehen, wenn die Sonne durch Täler am Mondrand hindurch scheint. Die Mondberge bedecken den Sonnenrand, aber die Täler lassen schon oder noch Sonnenlicht passieren. Astronomen sprechen von Baily's Beads oder vom Perlschnurphänomen.
Bis heute staunen Finsternisbeobachter immer wieder über die wunderschönen Sonnenperlen des Francis Baily.