Freitag, 29. März 2024

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Zauber in Winternächten
Sternschnuppenregen aus den Zwillingen

Die Geminiden gelten als der zuverlässigste und schönste Sternschnuppenstrom des Jahres. Von Dienstag bis Freitag sind die Chancen am größten, die mehr als hundert Leuchtspuren pro Stunde zu sehen.

Von Dirk Lorenzen | 09.12.2017
    Das Sternbild Zwillinge steht am Abend am Südosthimmel
    Das Sternbild Zwillinge steht am Abend am Südosthimmel (Stellarium)
    Bis zum Ende der kommenden Woche kreuzt die Erde nun eine lange Staubwolke, die der Asteroid Phaeton auf seiner Bahn hinterlassen hat. Wenn die Staubpartikel und Steinchen in die Atmosphäre eintreten, flammen sie als Sternschnuppen auf.
    Mit 125.000 km/h vergleichsweise langsam
    Weil die Meteore aus dem Sternbild Zwillinge, lateinisch Gemini, zu kommen scheinen, sprechen die Astronomen von den Geminiden. Dieser Sternschnuppenstrom ist nicht so bekannt wie die Perseiden im August und die Leoniden im November. Dabei sind die Geminiden der zuverlässigste und schönste Sternschnuppenstrom des Jahres. In den Maximumsnächten von Dienstag bis Freitag zeigen sich im Idealfall mehr als hundert Leuchtspuren pro Stunde, häufig auch recht helle Exemplare.

    Die Geminiden treten vergleichsweise langsam in die Atmosphäre ein, mit nur 125.000 Kilometern pro Stunde. Manche Sternschnuppenströme sind mehr als doppelt so schnell. Phaeton zieht auf einer stark elliptischen Bahn um die Sonne. Er dringt weit ins innere der Merkurbahn vor und entfernt sich bis jenseits der Marsbahn.
    Eine besonders helle Sternschnuppe über der Teleskopanlage ALMA in Chile
    Eine helle Sternschnuppe über der Teleskopanlage ALMA in Chile (ESO/C.Malin)
    Lohnender Blick in den Südhimmel
    Das spricht dafür, dass Phaeton ein Komet ist, der keinen Schweif mehr bildet. Allerdings scheint seine Oberfläche felsig zu sein. Manche Forscher vermuten, dass die Staubwolke, die nun die Geminiden verursacht, einst frei wurde, als Phaeton aus irgendeinem Grund auseinander gebrochen ist. Wie auch immer der Staub auf die Bahn gekommen ist: Bis Freitag nächster Woche lohnt sich zwischen 21 und 6 Uhr der Blick hoch an den Südhimmel. Aus den Zwillingen regnet es Sternschnuppen.