Mittwoch, 24. April 2024

Archiv

Zeitverträge
Neue Regierung will befristete Beschäftigungen einschränken

Im Koalitionsvertrag hat die SPD durchgesetzt, dass so genannte "sachgrundlose" Befristungen nur noch 18 Monate dauern dürfen. Die Arbeitgeber finden das kurzsichtig und stellen in den Raum, dann vielleicht mehr auf freie Mitarbeiter oder Zeitarbeiter auszuweichen.

Moderation: Sandra Pfister | 10.02.2018
    Demonstration des DGB zum 1. Mai 2017 gegen Zeitarbeit.
    Jeder zwölfte Deutsche ist befristet beschäftigt. An Hochschulen, Theatern und in den Medien sind Zeitverträge weit verbreitet. (imago)
    Auch sachlich begründete Zeitverträge, zum Beispiel Elternzeit-Vertretungen, sollen auf fünf Jahre in einem Unternehmen beschränkt werden. Die Arbeitgeber finden das kurzsichtig und stellen in den Raum, dann vielleicht mehr auf freie Mitarbeiter oder Zeitarbeiter auszuweichen.
    Jeder zwölfte Deutsche ist befristet beschäftigt. An Hochschulen, Theatern und Museen sind solche Arbeitsverhältnisse gang und gäbe; viele spektakulär lange Ketten befristeter Verträge wurden bislang im öffentlichen Dienst abgeschlossen. Doch auch ein großer Teil der Berufseinsteiger in Wirtschaftsunternehmen muss sich erst mal mit Jobs auf Zeit begnügen.
    Campus & Karriere fragt: Wie kommen Menschen in Kurzzeitverträgen mit ihrer permanenten Unsicherheit zurecht? Was würde sich mit den Plänen der Regierung für sie ändern? Wie würde das der Wirtschaft schaden? Gäbe es bessere Wege, um das Sicherheitsbedürfnis von Arbeitnehmern und das Flexibilitätsbedürfnis von Arbeitgebern zu versöhnen?
    Gesprächsgäste:
    • Prof. Dr. Jobst-Hubertus Bauer, Rechtsanwalt, berät Unternehmen bei Verhandlungen mit Betriebsräten und Gewerkschaften (tel.)
    • Karl Brenke, Arbeitsmarktexperte des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung DIW (Studio Berlin)
    • Kay Mühle, Gewerkschaftssekretär Ver.di Bezirk Aachen / Düren / Erft, Fachbereich Einzelhandel (tel.)
    • Dr. Antonio Sáez-Arance, Historiker an der Uni Köln (Studio Köln)
    Weitere Themen:
    Peter Kessen
    Arbeiten in der Warteschleife
    In Gastgewerbe-, Hotellerie- und Nahrungsmittelbranche sind besonders viele auf Zeit beschäftigt. Zwei Betroffene erzählen vom Gefühl, in einer unendlichen Probezeit festzusitzen.
    Eine Sendung mit Hörerbeteiligung über Telefon 00800 - 44 64 44 64 oder per Mail an campus@deutschlandfunk.de