Zimmerreisen

In 80 Klicks um die Welt

Europa auf einem von Innen beleuchteten Globus
Kann man die Welt mit digitalen Hilfsmitteln wirklich erleben, ohne je an den realen Orten gewesen zu sein? © picture alliance / dpa / Caroline Seidel
Von Manuel Gogos · 01.11.2015
Im Jahr 1794 machte der französische Autor Xavier de Maistre mit seinem Buch "Reise um mein Zimmer" - als Erster die Dielenritze zum Breitengrad. 1873 veröffentlichte Jules Verne seinen Roman "In 80 Tagen um die Welt". Und auch Phileas Fogg, der Held dieser Geschichte, fuhr erst mit seinem Finger den Globus ab, ehe er wirklich zu seiner berühmten Weltumrundung aufbrach.
Heute ist der Clubsessel zur Cyber-Lounge geworden. Der "telematische Mensch" braucht das Zimmer nicht mehr zu verlassen, denn die Bilder reisen zu ihm: Digitale Kartendienste machen es möglich, virtuell auf der Route 66 unterwegs zu sein oder in den Steinkreis von Stonehenge zu treten. "So wird die Weltreise zum Couch-Vergnügen!", wirbt zum Beispiel ein großer Internetkonzern. Doch gibt es eine wirkliche Erfahrung der Welt - ohne "Er-Fahrung" der Welt?
Produktion: DLF 2015