Samstag, 20. April 2024

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Zum Tod von Anne Dorn
"Es war immer die Verbindung von Familie, Biografie und Kunst"

Die deutsche Schriftstellerin Anne Dorn ist vergangene Woche im Alter von 91 Jahren gestorben. Ihr künstlerisches Schaffen sei durch Katastrophen wie dem Zweiten Weltkrieg und die deutsche Teilung geprägt gewesen, so die Literaturjournalistin Annelen Kranefuss im DLF. Dorn verarbeitete in "hüben und drüben", dass sie "die Abtrünnige" der Familie war, die im Westen lebte.

Annelen Kranefuss im Gespräch mit Antje Deistler | 14.02.2017
    Symbolbild Lesen, Buch, Literatur
    Anne Dorn war eine Spätberufene: Ihr erster Roman erschien 1991. (imago/Westend61)
    Die Trennung von ihrer Familie durch die deutsche Teilung habe zu Konflikten geführt, die auch in dem Roman "hüben und drüben" zur Sprache kämen, erklärte die langjährige Weggefährtin.
    Mit 86 Jahren hat Anne Dorn ihren ersten Gedichtband "Wetterleuchten" veröffentlicht. Doch habe sie schon immer Gedichte geschrieben, sagte Kranefuss. Es sei auch in ihren Romanen schon sichtbar gewesen, dass sie auch eine Lyrikerin war.
    Anne Dorn wurde 1925 in Wachau bei Dresden geboren. Sie lebte nach Ende des Krieges in Herford in Ostwestfalen. 1969 ging sie nach einer gescheiterten Ehe mit vier Kindern nach Köln. Hier machte sie Filme, schrieb Hörspiele und später auch Romane und Lyrik. Sie war eine Spätberufene: Ihr erster Roman "hüben und drüben" über eine von der deutschen Teilung zerrissene Familie erschien 1991. 2011 brachte sie ihren ersten Gedichtband "Wetterleuchten" heraus, da war sie 86 Jahre alt.
    Das vollständige Gespräch können Sie mindestens sechs Monate nachhören.